Der regierungskritische Journalist Mehmet Altan soll aus der Haft entlassen werden. Er war 21 Monate in Untersuchungshaft.
Der türkische TV-Guru Adnan Oktar wurde Mitte Juli festgenommen. Ihm werden unter anderem sexueller Missbrauch, Entführung von Minderjährigen und Militär-Spionage vorgeworfen.
Der türkische TV-Guru Adnan Oktar wurde Mitte Juli festgenommen. Ihm werden unter anderem sexueller Missbrauch, Entführung von Minderjährigen und Militär-Spionage vorgeworfen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 21 Monaten Untersuchungshaft wird ein regierungskritischer Journalist entlassen.
  • Er war 21 Monate in Untersuchungshaft, und sollte bereits im Januar entlassen werden.

Nach 21 Monaten Untersuchungshaft hat ein Istanbuler Gericht die Entlassung des regierungskritischen Journalisten Mehmet Altan angeordnet. Das bestätigte Altans Anwalt, Ergin Cinmen, der Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch.

Der Türkei-Experte der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Andrew Gardner, begrüsste die Entscheidung des Gerichts. «Überfällige, aber willkommene Freilassung von Mehmet Altan», schrieb Gardner auf Twitter. Er hoffe, dass die Entlassung weiterer «zu Unrecht Inhaftierter» in der Türkei folgen werde.

Hätte früher entlassen werden müssen

Altan hätte eigentlich schon im Januar aus der Untersuchungshaft entlassen werden sollen. Damals urteilte das Verfassungsgericht, die U-Haft Altans und des ebenfalls klagenden Journalisten Sahin Alpay verstosse gegen das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit. Nach harscher Kritik der islamisch-konservativen Regierung an dem Urteil des Verfassungsgerichts verweigerten untergeordnete Gerichte jedoch die Freilassung.

Am 16. Februar verurteilte ein Strafgericht Altan und weitere Beschuldigte wegen versuchten Umsturzes zu lebenslanger Haft. Alpay war im März aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

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Amnesty International