Der ehemalige Chef des deutschen Lehrerverbandes schlägt Alarm und behauptet, die Gender-Sprache würde die Kinder «verdummen» lassen.
Gendern
Das Gendern sorgt seit einiger Zeit für Kontroversen. - Gregor Bauernfeind/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Lehrerpräsident in Deutschland warnt: Gender-Sprache «verdummt» und «verwirrt» Kinder.
  • Laut Josef Kraus beeinträchtigt Gendern die Sprachentwicklung von Kindern
Ad

Im Sinne der Gleichberechtigung hält auch an vielen deutschen Schulen die Gender-Sprache Einzug. Die Sprache beinhaltet Formen mit Doppelpunkt, Unterstrich oder Sternchen. Also zum Beispiel «Freund*innen, Steuerzahler:innen oder Schüler_innen».

Der Deutsche Rechtschreibrat, die massgebende Instanz für die deutsche Rechtschreibung, erkennt diese Formen aber nicht an. Zu recht findet Josef Kraus. Der 73-Jährige ist ehemaliger Chef des deutschen Lehrerverbandes (1987-2017) und hält offenbar gar nicht viel von der Gender-Sprache.

Gender-Sprache in der Schule unterrichten – befürworten Sie das?

Gegenüber der «Bild»-Zeitung schlägt er Alarm und sagt: «Gendern verdummt unsere Kinder!» Was er damit meint? Die Kinder würden bei der Sprachentwicklung verwirrt, so Kraus und konkretisiert: «Besonders Kinder, die ohnehin nicht fehlerfrei Deutsch können, sind die Verlierer – insbesondere diejenigen mit Migrationshintergrund.»

«Mit ideologischer Sprachverzerrung konfrontiert»

Besonders gefährlich findet der Experte das Gendern, bei Kindern, die noch nicht einmal richtig lesen und schreiben können. «Schüler der ersten und zweiten Klasse sind die Leidtragenden.»

Sie sollten laut Klaus zuerst verstehen, wo das sogenannte Genus eines Substantivs ist – also sein Geschlecht – und wie man ihn grammatisch dekliniert. «Stattdessen werden sie mit ideologischer Sprachverzerrung konfrontiert», sagt der pensionierte Lehrer.

Gendern
Der Deutsche Rechtschreibrat, die massgebende Instanz für die deutsche Rechtschreibung, erkennt die Gender-Sprache aber nicht an. - Keystone

Die Diskussion um die Gender-Sprache in deutschen Schulen hatte letzte Woche ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, als die Bildungsministerin von Sachsen-Anhalt angeordnet hatte, dass Schulen in ihrem Land nur «korrekte» Wendungen unterrichten. In anderen Worten: Sie hatte die Gender-Sprache verboten. Ex-Lehrer-Präsident Kraus fordert nun ein bundesweites Verbot.

Ad
Ad