Erneut wird in Deutschland gestreikt: Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Arbeitskampf nun wieder auf den Personenverkehr ausgeweitet.
Deutsche Bahn
Der Bahn-Streik in Deutschland betrifft nun auch wieder den Personenverkehr. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Lokführergewerkschaft GDL befindet sich im Streik.
  • In der Nacht auf Montag wurde der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet.
  • Die Deutsche Bahn hatte erfolglos versucht, den Streik abzuwenden.
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Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn ist in vollem Gange. In der Nacht wurde der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihren Streik bei der Deutschen Bahn am frühen Montagmorgen auch auf den Personenverkehr ausgeweitet. «Pünktlich um zwei Uhr morgens sind wir in den Streik gegangen», sagte ein Mitarbeiter der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am frühen Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

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Das Logo der Deutschen Bahn. - AFP

Bis Mittwochfrüh, 2 Uhr, müssen sich Millionen Reisende auf massive Einschränkungen vor allem im Fernverkehr einstellen. Neben den Lokführerinnen und Lokführern sind erneut auch Beschäftigte in der Infrastruktur – etwa in den Stellwerken – aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen.

Gescheiterte Gespräche

Die Bahn scheiterte am Sonntag mit dem Versuch, den Streik im Personenverkehr noch abzuwenden. Sie erklärte sich bereit, über eine Corona-Prämie für die Beschäftigten, eine der GDL-Forderungen, zu verhandeln. Die GDL sah darin jedoch ein «Scheinangebot» und hielt an den Streikplänen fest.

Der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn ist nach Angaben des Unternehmens stabil angelaufen. «Trotz des verlässlichen Grundangebots kann die DB nicht garantieren, dass alle Reisenden wie gewünscht an ihr Ziel kommen», teilte die Bahn in ihrem Presse-Blog mit. Wenn möglich, sollten die Menschen ihre Bahnfahrten auf die Zeit nach dem Streik verschieben.

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Ein ICE der Deutschen Bahn. - Pixabay

Im Regional- und S-Bahnverkehr wird ein Fahraufkommen von etwa 40 Prozent der Bahnen erwartet. Das Unternehmen will rund ein Viertel der Fernzüge fahren lassen. Vor allem auf einigen Hauptachsen soll alle zwei Stunden ein Zug fahren. Doch das Angebot werde regional sehr unterschiedlich verteilt sein, hiess es. Zugausfälle und Verspätungen würden zur Regel.

Normalisierung am Mittwoch

Der Konzern geht davon aus, dass sich der Fernverkehr im Laufe des Mittwochs wieder normalisieren wird. Es ist bereits die zweite Streikwelle im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL. Vor rund zwei Wochen hat die Gewerkschaft bereits zwei Tage lang grosse Teile des Personenverkehrs lahmgelegt.

Dieses Mal hatten die Reisenden allerdings länger Zeit, sich auf den Arbeitskampf einzustellen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte bereits am Freitag die Streikaktionen angekündigt.

«Es ist nicht das Ziel der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in Deutschland, den Eisenbahnverkehr lahm zu legen», sagte er am Freitag. «Sondern es ist das Ziel, bessere Einkommen zu erreichen, die Kleinstrente zu schützen.»

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