Gaza: 25 Aussenminister drängen auf Kriegsende

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Italien,

Zahlreiche Aussenminister kritisieren Israels Umgang mit humanitärer Hilfe in Gaza als instabil und entwürdigend. Sie fordern ein Ende des Krieges.

israel krieg
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff über der Stadt Gaza auf (Archivbild). - dpa

Die Aussenminister von 25 Staaten haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert. Weiteres Blutvergiessen erfülle keinen Zweck und die in Gaza gefangenen Geiseln müssten unverzüglich freigelassen werden.

Gemeinsame Anstrengungen der Konfliktparteien und internationalen Gemeinschaft zur Durchsetzung einer dauerhaften und bedingungslosen Waffenruhe seien nötig. Die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten seien laut der «Rundschau» ein gutes Signal.

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Die Aussenminister fordern Israel zum Überdenken ihrer Strategie in Gaza auf. - keystone

Deutschland ist anders als die Schweiz auffallend nicht Teil dieses Bündnisses und hat die Erklärung nicht mitunterzeichnet. Die Bundesregierung sucht insbesondere die Zusammenarbeit mit Israel, um die vereinbarten humanitären Hilfen zu sichern.

Kritik an israelischem Vorgehen wächst

Die Aussenminister schärfen die Kritik an der Vorgehensweise Israels bezüglich der Hilfslieferungen in Gaza. Sie nennen das israelische Modell der Hilfeverteilung «gefährlich», da es Instabilität schüre und den Menschen ihre Würde nehme.

Die israelische Regierung weist die Forderungen zurück und bezeichnet die Erklärung als realitätsfern. Sie wirft der Hamas die alleinige Verantwortung für den fortwährenden Konflikt zu.

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Die humanitäre Lage in Gaza sei der Fokus der Aussenminister. - Mohammed Talatene/dpa

Ein Waffenstillstand würde der Terrororganisation ein falsches Signal senden, heisst es aus Israel. Gespräche zwischen Israel und der Hamas haben bisher zu keinen Ergebnissen geführt, so «Euronews».

Bevölkerung in Gaza leidet massiv

Der Gazastreifen ist derzeit zu grossen Teilen Evakuierungszonen und militärischem Sperrgebiet erklärt. Das führt zu einer massiven Verdrängung der Bevölkerung auf etwa zwölf Prozent des Gebietes.

Diese Fläche entspricht ungefähr der Grösse der Stadt München, wodurch die Bevölkerung extrem eingeengt und gefährdet ist. Die Freilassung der Geiseln wird als Schlüssel für eine Verbesserung der Lage betrachtet.

Wird Israel auf die Forderungen der Aussenminister eingehen?

Auch der Papst habe laut dem «Spiegel» das militärische Vorgehen Israels scharf verurteilt und auf das Leid der Zivilbevölkerung hingewiesen. Diese Stimme aus dem Vatikan unterstreicht die internationale Besorgnis über die anhaltende Gewalt und die Notwendigkeit eines Waffenstillstands.

Kommentare

User #3328 (nicht angemeldet)

Zum ersten Male bin ich stolz auf die Deutsche Regierung. Erst die Geiseln freilassen. Punkt.

User #3585 (nicht angemeldet)

Warum drängt nie jemand die Hamas zur Freigabe der Geiseln und Niederlegung der Waffen?? Schliesslich haben sie die ganze Eskalation zu verantworten! Und auch sie sind es, die weiterhin provozieren, obwohl sie total unterlegen sind.

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