Gaza: 25 Aussenminister drängen auf Kriegsende
Zahlreiche Aussenminister kritisieren Israels Umgang mit humanitärer Hilfe in Gaza als instabil und entwürdigend. Sie fordern ein Ende des Krieges.

Die Aussenminister von 25 Staaten haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert. Weiteres Blutvergiessen erfülle keinen Zweck und die in Gaza gefangenen Geiseln müssten unverzüglich freigelassen werden.
Gemeinsame Anstrengungen der Konfliktparteien und internationalen Gemeinschaft zur Durchsetzung einer dauerhaften und bedingungslosen Waffenruhe seien nötig. Die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten seien laut der «Rundschau» ein gutes Signal.

Deutschland ist anders als die Schweiz auffallend nicht Teil dieses Bündnisses und hat die Erklärung nicht mitunterzeichnet. Die Bundesregierung sucht insbesondere die Zusammenarbeit mit Israel, um die vereinbarten humanitären Hilfen zu sichern.
Kritik an israelischem Vorgehen wächst
Die Aussenminister schärfen die Kritik an der Vorgehensweise Israels bezüglich der Hilfslieferungen in Gaza. Sie nennen das israelische Modell der Hilfeverteilung «gefährlich», da es Instabilität schüre und den Menschen ihre Würde nehme.
Die israelische Regierung weist die Forderungen zurück und bezeichnet die Erklärung als realitätsfern. Sie wirft der Hamas die alleinige Verantwortung für den fortwährenden Konflikt zu.

Ein Waffenstillstand würde der Terrororganisation ein falsches Signal senden, heisst es aus Israel. Gespräche zwischen Israel und der Hamas haben bisher zu keinen Ergebnissen geführt, so «Euronews».
Bevölkerung in Gaza leidet massiv
Der Gazastreifen ist derzeit zu grossen Teilen Evakuierungszonen und militärischem Sperrgebiet erklärt. Das führt zu einer massiven Verdrängung der Bevölkerung auf etwa zwölf Prozent des Gebietes.
Diese Fläche entspricht ungefähr der Grösse der Stadt München, wodurch die Bevölkerung extrem eingeengt und gefährdet ist. Die Freilassung der Geiseln wird als Schlüssel für eine Verbesserung der Lage betrachtet.
Auch der Papst habe laut dem «Spiegel» das militärische Vorgehen Israels scharf verurteilt und auf das Leid der Zivilbevölkerung hingewiesen. Diese Stimme aus dem Vatikan unterstreicht die internationale Besorgnis über die anhaltende Gewalt und die Notwendigkeit eines Waffenstillstands.