Nach drei Nächten können die Gäste eines Pubs wieder abreisen. Sie waren gemeinsam mit einer Oasis-Cover-Band eingeschneit.
Tan Hill Inn
Das Tan Hill Inn, in dem Gäste drei Nächte lang eingeschneit waren. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gäste eines Pubs in Grossbritannien sind endlich frei.
  • Nach drei Nächten kam endlich ein Schneepflug zu den Eingeschneiten durch.
  • Die grösste Sorge der Wirte war, dass das Bier ausgehen könnte

Nach drei Nächten in einem eingeschneiten Pub in Nordengland haben die rund 60 Gäste ihr unfreiwilliges Quartier wieder verlassen. Der Schneepflug sei am Montag «endlich durchgekommen.» Dies sagte Nicola Townsend, Wirtin des Tan Hill Inn, der Agentur PA am späten Montagabend.

Von den 61 Gästen seien 59 abgereist. Die zwei verbliebenen Gäste wollten noch einen Tag anhängen und dann am Dienstag abreisen. Die 61 Gäste waren nach dem Auftritt einer Oasis-Cover-Band am Freitagabend gestrandet.

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Der eingeschneite Pub "Tan Hill Inn" im nordenglischen Nationalpark Yorkshire Dales. Foto: The Tan Hill Inn/PA Media/dpa - dpa-infocom GmbH

Der Herbststurm Arwen hatte auch in anderen Landesteilen Grossbritanniens für Verkehrschaos gesorgt und den Strom in vielen Haushalten ausfallen lassen.

Die Besucher im angeblich höchstgelegenen Pub Englands vertrieben sich die Zeit mit Karaoke, Quiz und Brettspielen, wie Townsend berichtete. Nachts sei etwas improvisiert worden: Viele Gäste habe man in den Zimmern der Herberge untergebracht, andere schliefen auf Sofas oder auf Matratzen auf dem Boden. Jeder habe die Möglichkeit zum regelmässigen Duschen bekommen.

«Es war wie eine Party mit einer grossen Freundesgruppe», beschrieb die Wirtin die Stimmung während der drei Tage. Es sei ein tolles Erlebnis gewesen, das Ganze sei richtig toll verlaufen. «Die Gäste, die wir hatten, man hätte sie nicht besser aussuchen können.»

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Der Sturm Arwen hat in grossen Teilen Grossbritanniens für Chaos gesorgt. - Keystone

Townsend zeigte sich überrascht, wie gut die Eingeschlossenen miteinander ausgekommen seien. «Es gab keine kleinen Gruppen, jeder hat sich mit jedem unterhalten, alle waren freundlich zueinander, es war einfach herzerwärmend», resümierte Townsend.

Auch für die Versorgung war gesorgt, zu reduzierten Preisen. «Wir hatten am Sonntagabend die grössten Yorkshire Puddings, die ich je gesehen hatte», beschrieb Vicky Hogson nach Angaben der «Sun» den Genuss des traditionellen Backwerks. Dazu habe es auch improvisierte Musik der mit ihnen gestrandeten Band-Mitglieder gegeben.

Grösste Sorge war, dass das Bier ausgeht

Anfangs hatten Becky Longthorpe und Gary Bimpson Zweifel, als sie die Situation erkannten. Aber dann sei der Punkt gekommen, an dem man sich einfach sagte: «Nehmen wir es einfach, so wie es ist, denn man wird das nie wieder im Leben tun, oder?»

Der Alkoholausschank war nach Angaben der Wirtin auf die Zeit nach drei Uhr nachmittags beschränkt. «Unsere grösste Sorge war, dass uns das Bier ausgeht», sagte Gary Bimpson nach Angaben der «Sun».

Eingeschneite planen Treffen im nächsten Jahr

«Es herrschte eine gute Atmosphäre, guter alter britischer Geist», fassten die Beiden das Erlebte zusammen. Vor allem die Gastfreundschaft der Wirtsleute habe alle beeindruckt. «Man sollte den Besitzern eine Medaille verleihen.»

Auf Facebook dankten die Besitzer ihren Gästen. Sie verwiesen darauf, dass sie von vielen ehemaligen Eingeschlossenen bereits Posts mit «Wir vermissen Euch» erhalten hätten. «Wir vermissen sie auch. Wartet auf den Film», antwortete die Tan-Hill-Besatzung.

Mit dem Schlusshinweis reagierten sie auf Gerüchte, dass es bereits Gespräche über eine mögliche Verfilmung des Wochenendes im Schnee gebe. Und Chefkoch Ryan Lockwood verriet dem «Mirror», dass 2022 ein Jahrestreffen geplant sei.

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