Die EU-Grenzschutzagentur Frontex meldete 82 Prozent mehr illegale Grenzübertritte in den ersten fünf Monaten als noch im Vorjahreszeitraum.
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Ein Beamter der Frontex steht im Hafen der Insel Samos auf dem Vordeck eines Streifenboots vor einer ersten Erkundungsfahrt. Foto: Christian Charisius/dpa - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frontex registrierte einen Anstieg von illegalen Grenzübertritten in die EU.
  • In den ersten fünf Monaten sind es 82 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
  • Vor allem auf den Routen über den Balkan und das östliche Mittelmeer steigen die Zahlen.

2022 haben in den ersten fünf Monaten mehr als 86'400 Personen versucht, die EU-Grenze illegal zu überqueren. 82 Prozent mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum.

Das teilte Frontex am Montag in Warschau mit. Die EU-Grenzschutzagentur meldete allein im Mai 23'500 illegale Übertritte – 75 Prozent mehr als im Mai 2021. Nicht mitgezählt werden dabei Geflüchtete des Kriegs in der Ukraine.

Insgesamt machten die illegalen Grenzüberschreitungen über die Westbalkan-Route die Hälfte aller entdeckten Fälle aus. Knapp 40'700 waren es hier – eine Steigerung um 167 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2021. Die meisten Menschen, die den Weg über die Länder des ehemaligen Jugoslawien wählten, stammten aus Syrien, Afghanistan und der Türkei.

Frontex: Wieder mehr Geflüchtete im Mittelmeer

Mehr Grenzübertritte gab es auch auf der Route über das östliche Mittelmeer – über die Türkei nach Griechenland und Zypern. Hier registrierte Frontex knapp 13'700 Versuche, dies war ein Anstieg um 116 Prozent. Etwa zwei Drittel dieser illegalen Grenzübertritte waren Einreiseversuche nach Zypern. Die meisten Migranten auf der östlichen Mittelmeerroute kamen aus Syrien, Nigeria und dem Kongo.

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Die Frontex meldet mehr Grenzübertrittsversuche via Mittelmeer. (Symbolbild) - dpa

Eine Steigerung gab es auch bei den Versuchen, über den Ärmelkanal von der EU aus illegal nach Grossbritannien einzureisen. Frontex registrierte von Januar bis Mai mehr als 17'200 dieser Fälle, 122 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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