Frau auf Strasse angezündet - Kritik an Behörden in Frankreich

Keystone-SDA
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Frankreich,

Von ihrem Ehemann angeschossen und angezündet: Nach dem grausamen Tod einer Frau in Frankreich stehen Polizei und Justiz in der Kritik. Dieser Femizid zeige die Probleme bei der Überwachung und Verfolgung vorbestrafter Gewalttäter, sagte Anne-Cécile Mailfert, Präsidentin der Frauenrechtsorganisation Fondation des femmes, am Donnerstag dem Sender France Info. Man müsse sich auf jeden Fall die Frage stellen, wie es sein konnte, dass der Tatverdächtige angesichts seiner Vorgeschichte eine Schusswaffe haben konnte. Das Bündnis Nous Toutes kritisierte, dass die Tat hätte verhindert werden können.

«Papa hat Mama getötet» steht auf einer Pariser Wand
«Papa hat Mama getötet» steht auf einer Pariser Wand - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 44-Jähriger hatte den Ermittlern zufolge am Dienstagabend seine Partnerin in Mérignac bei Bordeaux zunächst angeschossen.

Als diese zu Boden fiel, habe der Mann mit algerischer und französischer Staatsbürgerschaft sein Opfer auf offener Strasse angezündet. Man könne davon ausgehen, dass die 31-jährige Frau noch gelebt habe, als sie in Brand gesetzt worden sei, sagte die zuständige Staatsanwältin Frédérique Porterie in einer Pressekonferenz. Die Mutter von drei Kindern starb der Staatsanwältin zufolge an Atemnot und Verbrennungen.

Den Ermittlern zufolge hat der Mann als Motiv für die tödliche Tat angegeben, dass er die Frau habe bestrafen aber nicht töten wollen, weil sie einen Liebhaber gehabt hätte. Der Mann war kurz nach der Tat festgenommen worden. Er ist mehrfach vorbestraft - er sass 2020 wegen häuslicher Gewalt im Gefängnis. Erst im März hatte das Opfer erneut Anzeige gegen den Mann erstattet.

Die Regierung kündigte nun eine Untersuchung an, um zu prüfen ob die Massnahmen gegen den Tatverdächtigen zuvor ausreichend waren. Der Mann hätte etwa ein elektronisches Armband tragen können, monierte Mailfert von Fondation des femmes. Das sei in Frankreich erlaubt, werde aber kaum angewendet. Der Kampf gegen häusliche Gewalt stehe nicht mehr ganz oben auf der politischen Tagesordnung. «Wir müssen wirklich alle Instrumente nutzen, für die wir gekämpft haben, Ressourcen auf den Tisch legen und dies zu einer politischen Priorität machen», forderte sie.

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