Frankreichweites Feuerwerksverbot soll neue Unruhen verhindern
In Frankreich sind seit heute bis zum 15. Juli der Verkauf sowie das Mitführen und Transportieren von Feuerwerkskörpern verboten.

Das Wichtigste in Kürze
- Frankreichs Regierung fürchtet sich vor weiteren Unruhen.
- Deshalb gilt seit heute ein landesweites Feuerwerksverbot.
- Davon ausgenommen sind die Organisatoren von professionellen Feuerwerken.
Nach dem Tod eines Jugendlichen durch einen Polizeischuss will Frankreich mit einem landesweiten Feuerwerksverbot ein Wiederaufflammen der Unruhen am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, verhindern. Das am Sonntag verfügte Verbot verbietet bis zum 15. Juli den Verkauf sowie das Mitführen und Transportieren von Feuerwerkskörpern.
Davon ausgenommen sind die Organisatoren von professionellen Feuerwerken, wie sie traditionell am Nationalfeiertag in vielen französischen Städten organisiert werden.
«Die Abgeordneten und Einwohner, die ich vor Ort getroffen habe, sind im Hinblick auf den Nationalfeiertag und mögliche neue Zwischenfälle tatsächlich ziemlich beunruhigt.» Das sagte Premierministerin Élisabeth Borne, die das Verbot verfügte, am Sonntag im Interview der Zeitung «Le Parisien». Der Innenminister aber werde ein massives Polizeiaufgebot mobilisieren, um die Franzosen am Nationalfeiertag vor neuen Krawallen zu schützen.
Proteste nach tödlichem Schuss auf 17-Jährigen
Nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Kontrolle durch den Schuss eines Beamten vor zwei Wochen kam es zu Protesten. Dabei gab es in Frankreich tagelang Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und der Polizei. Beamte wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen und öffentliche Gebäude wie Polizeiwachen und Schulen in Brand gesetzt.
In etlichen Regionen gilt bereits ein Verbot zum Verkauf und Mitführen von Pyrotechnik und anderer gefährlicher Stoffe. Kontrollen an der Grenze zu Belgien sollen die Einfuhr verhindern. Im Grossraum Paris wurden seit den Unruhen 1,5 Tonnen Pyrotechnik beschlagnahmt.