Innenminister Christophe Castaner hat die französische Polizei zur Mässigung der Gewalt aufgerufen. Die Polizei wird immer wieder kritisiert.
Polizei Frankreich
Frankreichs Polizei wurde wegen ihres harten Vorgehens immer wieder kritisiert. (Archivbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Innenminister hat die Polizei dazu aufgerufen, gemässigter vorzugehen.
  • Die französische Polizei gerät immer wieder wegen Polizeigewalt in Kritik.
  • Verschiedene auf Video dokumentierte Fälle führten in Frankreich zu Vorwürfen.

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hat angesichts von Vorwürfen der Polizeigewalt zu Mässigung bei Einsätzen aufgerufen. Die Anwendung von Gewalt müsse immer kontrolliert und der Situation angemessen sein, sagte Castaner. Die Franzosen und die Sicherheitskräfte müssten einander vertrauen können.

Die französische Polizei war unter anderem wegen harten Vorgehens gegen Demonstranten während der «Gelbwesten»-Protesten immer wieder in die Kritik geraten. Zuletzt gab es während der Demonstrationen gegen die geplante Rentenreform am Donnerstag Vorwürfe, die Polizei gehe gewalttätig gegen Demonstranten vor.

«Gelbwesten»-Proteste in Frankreich
Die Polizei verhaftet einen Demonstranten während einer «Gelbwesten»-Demonstration. - dpa

Ein Video zeigte einen Polizisten, der mutmasslich aus nächster Nähe ein Hartgummigeschoss auf einen Demonstranten abfeuerte. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Die Polizei gibt an, sich nur gegen gewalttätige Demonstranten gewehrt zu haben.

Auch der Tod eines Rollerfahrers hatte in Frankreich eine Debatte über Polizeigewalt entfacht. Der Lieferant war mit seinem Motorroller in der Nähe des Eiffelturms unterwegs, als er von der Polizei kontrolliert wurde.

Polizei
Demonstranten diskutieren mit einem Polizisten – in solchen Fällen könnten die Bodycams eingeschaltet werden. - AFP

Von der Polizeikontrolle gibt es Amateurvideos, die auch im Netz kursieren. Sie zeigen, wie der Familienvater von Polizisten auf den Boden gedrückt wird. Er kam anschliessend ins Krankenhaus, wo er wenige Tage später starb.

Die Autopsie ergab unter anderem einen Kehlkopfbruch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

Die Polizei gab an, dass der Mann auf dem Motorroller telefoniert habe, deshalb habe man ihn angehalten. Schliesslich sei er aggressiv geworden und man habe ihn festnehmen wollen. Dagegen habe er sich gewehrt, im Laufe des Einsatzes habe er dann einen Herzinfarkt erlitten, so die Darstellung der Polizei.

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