Nach zwei Jahrzehnten nimmt Frankreich diesen Sommer ein neues Atomkraftwerk in Betrieb.
ARCHIV - In Flamanville wurde der Bau des umstrittenen Reaktors 2007 begonnen. Foto: picture alliance / dpa
ARCHIV - In Flamanville wurde der Bau des umstrittenen Reaktors 2007 begonnen. Foto: picture alliance / dpa - sda - Keystone/dpa/Ulrike Koltermann

Nach über 20 Jahren nimmt Frankreich in diesem Sommer erstmals wieder ein neues Atomkraftwerk in Betrieb. Wie der staatliche Energiekonzern EDF am Mittwochabend mitteilte, habe die Atomaufsicht die letzten vorbereitenden Schritte für den Start des neuen Atomreaktors in Flamanville am Ärmelkanal genehmigt. Eine erste Beladung des Kraftwerks mit Kernbrennstoff könne nun in den nächsten Wochen ins Auge gefasst werden.

Der Anschluss des Druckwasserreaktors (EPR) an das nationale Stromnetz sei für den Sommer geplant. Der Bau des umstrittenen Reaktors wurde 2007 begonnen, statt der ursprünglich veranschlagten 3,3 Milliarden Euro Kosten wird inzwischen mit mehr als zwölf Milliarden Euro kalkuliert.

Zwölf Jahre Verzögerung und steigende Kosten

Die Inbetriebnahme kommt nun zwölf Jahre später als ursprünglich einmal geplant. Zuletzt hatten undichte Schweissnähte in der Stahlhülle zu Verzögerungen geführt. Frankreich setzt für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft.

Zwar wurde Frankreichs ältestes AKW in Fessenheim im Elsass 2020 abgeschaltet. Grundsätzlich aber wird der Bau von 14 oder möglicherweise noch mehr neuer Kraftwerke in Erwägung gezogen. Ausserdem soll die Laufzeit bestehender Kraftwerke von 40 auf 50 Jahre erhöht werden, wenn die Sicherheit dies zulässt.

Bei 32 der 56 französischen AKW ist das geplant. Frankreich liegt hinter den USA immer noch auf Platz zwei der grössten Produzenten von Atomstrom weltweit. Parallel möchte Frankreich ausserdem erneuerbare Energien ausbauen. Insbesondere geht es um Windkraftanlagen auf See.

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