Frankreich fordert strikte Einhaltung der Verfassung in Gabun
Frankreich zeigt sich besorgt über den möglichen Putschversuch in Gabun. Laut dem Aussenministerium sollten Reisen in die Hauptstadt vermieden werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Gabun fand heute Montag ein möglicher Putschversuch statt.
- Frankreich verurteilt diesen und mahnt seine Bürger zur Vorsicht.
Frankreich hat den möglichen Putschversuch im westafrikanischen Gabun scharf verurteilt. «Die Stabilität Gabuns kann nur gewährleistet werden, wenn die Bestimmungen seiner Verfassung strikt eingehalten werden», hiess es heute Montag vom französischen Aussenministerium. Frankreich verurteile jeden Versuch, das System seiner früheren Kolonie verfassungswidrig zu ändern. Das Aussenministerium forderte französische Staatsangehörige in Gabun auf, Reisen in die Hauptstadt Libreville zu vermeiden. Rund 8900 Franzosen seien im dortigen Konsulat registriert. Frankreich verfolge die Ereignisse in dem Land aufmerksam.
In dem Ölland ist heute Montag anscheinend ein Militärputsch gescheitert. Die Verantwortlichen seien festgenommen worden und die Lage sei unter Kontrolle, meldete der französische Auslandssender RFI unter Berufung auf Regierungssprecher Guy-Bertrand Mapangou. Zuvor hatte RFI berichtet, das Militär habe anscheinend die Macht ergriffen. Ein auf Twitter verbreitetes Video zeigt Bewaffnete in Uniform, die behaupten, sie wollten die Demokratie in Gabun erhalten. Weitere nicht verifizierte Videos im Netz zeigten Panzer auf Strassen.
Gabun wird seit mehr als einem halben Jahrhundert von Angehörigen der Familie Bongo regiert. Von 1967 bis zu seinem Tod regierte Omar Bongo Ondimba, seitdem herrscht sein Sohn Ali Bongo Ondimba. Zurzeit befinde sich Ali Bongo zur medizinischen Behandlung in Marokko, berichtete RFI.