Frankreich erholt sich langsamer von Corona-Krise als erhofft
Frankreichs Wirtschaft erholt sich langsamer von den Folgen des Corona-Lockdowns als erhofft: Das nationale Statistikamt Insee sagte am Dienstag einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 9,5 Prozent bis zum Jahresende voraus.

Das Wichtigste in Kürze
- Statistikamt erwartet Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 9,5 Prozent.
Das wären 1,4 Prozentpunkte mehr als vergangenes Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll demnach im dritten Quartal um 17 Prozent wachsen, zwei Punkte weniger als erwartet. Im vierten Quartal soll das Plus dann nur noch ein Prozent betragen.
Trotz angekündigter Milliardenhilfen der Regierung springe der Wirtschaftsmotor «weniger schnell» an als erwartet, erklärte das Statistikamt. Das neuartige Coronavirus führe immer noch zu zahlreichen Einschränkungen und sorge für Unsicherheit.
In den Monaten April bis Juni war die französische Wirtschaftsleistung um 13,8 Prozent eingebrochen. Für das gesamte Jahr erwarten die Statistiker weiter ein Minus von neun Prozent. Sie sind damit optimistischer als die Regierung, die mit einem Einbruch um elf Prozent rechnet.
Um gegenzusteuern hatte die Regierung vergangene Woche ein Konjunkturpaket von 100 Milliarden Euro angekündigt. Paris rechnet in diesem Jahr mit rund 800.000 zusätzlichen Arbeitslosen als Folge der Ausgangssperre von März bis Mai.