Der Klimawandel hat für Afrika besonders verheerende Konsequenzen: Es kommt vermehrt zu Überschwemmungen, Dürren und Erdrutschen.
Überflutete Strasse in Khartum. Der Klimawandel verschärft auch die Hungerkrise in Afrika. Foto: Ahmed Mostafa El Sheikh/dpa
Überflutete Strasse in Khartum. Der Klimawandel verschärft auch die Hungerkrise in Afrika. Foto: Ahmed Mostafa El Sheikh/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hungerkrise wird durch steigende Temperaturen und Extremwetterlagen verschärft.
  • Der Klimawandel in Afrika hat schwerwiegende Konsequenzen.
  • Überschwemmungen, Dürren und andere Naturkatastrophen betreffen den Kontinent stark.

Der Klimawandel verschärft mit steigenden Temperaturen, mehr Extremwetterlagen und veränderten Regenfällen die Hungerkrise in Afrika. Menschen werden so aus ihrer Heimat vertrieben. Das berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) am Dienstag zusammen mit der Afrikanischen Union und anderen Partnern in Genf. Der Kontinent sei unverhältnismässig stark von Überschwemmungen, Dürren und Erdrutschen betroffen.

Gletscherschwund am Kilimandscharo

«Die letzten noch verbliebenen Gletscher in Ostafrika schrumpfen rapide. Das zeigt die Gefahr unmittelbar bevorstehender und unumkehrbarer Veränderung des Erdsystems auf», sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Die Gletscher würden in naher Zukunft voraussichtlich vollständig schmelzen.

Die Entwicklung unterstreiche die dringende Notwendigkeit, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Es müsse mehr für den Klimaschutz getan und mehr Geld für Anpassungsprozesse bereitgestellt werden. Das sagte Taalas gut eine Woche vor der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26).

Die Klimaerwärmung und ihre Folgen seien in Afrika stärker zu spüren als im weltweiten Durchschnitt, heisst es in dem Bericht. 2020 sei dort unter den zehn wärmsten Jahren seit Messbeginn gewesen. Der Meeresspiegelanstieg an Afrikas südlichen Küsten liege über dem globalen Durchschnitt.

Kenya Mountain
Kenya Mountain - Keystone

Dasselbe gilt für den Gletscherschwund in den drei Gletscherregionen: am Mount Kenya-Massiv in Kenia, dem Kilimandscharo in Tansania, und dem Ruwenzori-Gebirge in Uganda. Das Mount Kenya-Massiv dürfte in den 2030er Jahren eine der ersten Bergketten der Welt werden, die ihren Gletscher gänzlich verliert. Bei gleichbleibenden Trends könnte dies, laut des Berichts, bei den anderen beiden in den 2040er Jahren so weit sein.

Die Folgen des Klimawandels seien gekoppelt mit Schädlingsausbrüchen und wirtschaftlichen Einbrüchen. Anhaltende Konflikte, politische Instabilität sowie die verheerenden Folgen der Corona-Pandemie seien eng mit den Konsequenzen des Klimawandels verwoben. Millionen Menschen würden in extreme Armut getrieben.

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