Das fünfsitzige Flugtaxi Lilium Jet hat seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert. Bald sollen auch ganz normale Bürger zusteigen.
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Prototyp des Flugtaxis bei Vorstellung Ende 2018 in Nürnberg. Es soll autonom unterwegs sein und fünf Personen transportieren können. (Archivbild). - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das fünfsitzige Elektro-Flugtaxi hat seinen Jungfernflug geschafft.
  • In Ballungsräumen soll das Taxi bald auch in die Luft gehen.

Jetzt hat ein weiterer deutscher Flugtaxi-Pionier seinen Erstflug geschafft. Das fünfsitzige elektrische Flugtaxi Lilium Jet hat in Oberpfaffenhofen bei München seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert.

Firmengründer Daniel Wiegand sagte der Deutschen Presse-Agentur, der anderthalb Tonnen schwere Prototyp sei senkrecht gestartet und auf der Stelle geschwebt. Als nächstes «werden wir Manöver fliegen und in den Vorwärtsflug übergehen», sagte Wiegand. Von 2025 an sollen die Flugtaxis in mindestens zwei Städten im kommerziellen Alltagsbetrieb fliegen.

Das Flugtaxi Lilium Jet, der auf einem zweisitzigen Testmodell aufbaut, wird bei den Erprobungsflügen ferngesteuert. Im Betrieb soll das Lufttaxi von 2025 an «zunächst von einem Piloten geflogen werden, das vereinfacht die Lizenzen und Zulassungen». «In zehn Jahren vielleicht soll es aber auch autonom fliegen können.»

Der chinesische IT-Konzern Tencent und andere Investoren haben Lilium bereits mehr als 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. «Ein Börsengang wäre ein interessanter Weg für uns, aber heute ist das noch überhaupt kein Thema», sagte Wiegand. Weitere Finanzierungsrunden sein nötig, da das Geld reiche nicht bis 2025 reiche. Aber das sei kein Problem, denn «unsere Investoren sind begeistert, es kommen auch neue dazu».

Flugtaxi Lilium Jet günstiger als Hubschrauber?

Das Flugzeug mit 36 elektrischen Jetmotoren in den Tragflächen sei leise, so Wiegand. Es «wird mit 300 Stundenkilometern eine Stunde lang fliegen können». «Tendenziell ist das Lilium-Flugzeug günstiger als ein Hubschrauber. Dies weil fast keine Mechanik drinsteckt und es nur ein Zehntel der Energie verbraucht.»

Der erst 2015 gegründete Flugzeugbauer will alle Maschinen selbst betreiben, mit eigener Buchungsplattform. «Ziel ist, dass viele Bürger Flüge bei uns buchen, für Preise wie mit einem Taxi», sagte Wiegand. Die leisen Senkrechtstarter könnten in Ballungsräumen, aber auch in ländlichen Regionen ohne Infrastruktur ihr Geld verdienen.

Lilium sitzt am Flugplatz Oberpfaffenhofen bei München und beschäftigt heute rund 300 Mitarbeiter. «Wir werden noch einige Hundert Stellen mehr aufbauen und in Deutschland vier Fabriken aufbauen, wahrscheinlich in Bayern», sagte Wiegand.

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