Frankreich und Deutschland wollen den Umgang mit NGO-Rettungsschiffen einheitlich regeln.
Die «Aquarius» mit 141 Migranten an Board läuft in den Hafen von Valetta ein.
Die «Aquarius» mit 141 Migranten an Board läuft in den Hafen von Valetta ein. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel und Emmanuel Macron wollen den Umgang mit der NGO-Seenotrettung regeln.
  • Beide zeigen sich einig, eine «europäische Lösung» zu erarbeiten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron streben eine engere europäische Abstimmung im Umgang mit Flüchtlingsrettungsschiffen auf dem Mittelmeer an. In einem Telefonat am Freitag seien die beiden sich einig gewesen über die «Notwendigkeit, an einer koordinierten europäischen Lösung zu arbeiten», erklärte das Präsidialamt in Paris. Dabei müsse es um den Kampf gegen Schleuser und um die Aufnahme der Rettungsschiffe in europäischen Häfen gehen.

In den vergangenen Wochen hatten die Schiffe von Flüchtlingsrettern immer wieder tagelange Irrfahrten auf dem Mittelmeer unternehmen müssen, weil sich viele Länder weigerten, sie in ihre Häfen einlaufen zu lassen. Am Mittwoch war das Flüchtlingsrettungsschiff «Aquarius» nach tagelangem Hin und Her mit 141 Migranten an Bord in Malta eingetroffen. Fünf EU-Staaten, unter ihnen Deutschland, wollen die Flüchtlinge nun aufnehmen.

Merkel und Macron berieten in ihrem Telefonat auch über die Lage in Syrien, die beim Treffen der Kanzlerin am Samstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine wichtige Rolle spielen dürfte. Besonders besorgt zeigten sich beide nach Angaben des Elysée über die Lage in der Rebellenprovinz Idlib, die möglicherweise vor einem Angriff durch Regierungstruppen steht.

Die Kanzlerin und der Präsident schätzten die Gefahr einer humanitären Krise in Idlib als «sehr hoch» ein, hiess es in der Erklärung aus Paris. Nötig sei nun ein «politischer Prozess», der zu einem dauerhaften Frieden in der Region führe.

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