67 Flüchtlinge durften in Italien nicht an Land. Regierungschef Conte gibt jetzt das Okay dafür.
Die Flüchtlinge dürfen das Schiff verlassen.
Die Flüchtlinge dürfen das Schiff verlassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die 67 Flüchtlinge dürfen nun an Italiens Küste.
  • Vorher wurde ihr Schiff nach Schleppern durchsucht.

Die 67 Flüchtlinge, die im Mittelmeer von der italienischen Küstenwache aufgegriffen wurden, haben das Schiff nach Angaben italienischer Medien verlassen. Fernsehbilder zeigten, wie die Migranten am Donnerstag kurz vor Mitternacht von Bord gingen und in einen schwarzen Bus stiegen, der von Polizeifahrzeugen begleitet wurde.

Zuvor hatte Italiens Regierungschef Giuseppe Conte am Donnerstagabend in einer Mitteilung angekündigt, die Migranten dürften die «Diciotti» verlassen, sobald ihre Personalien festgestellt worden seien.

Das Schiff hatte am Nachmittag im Hafen der sizilianischen Stadt Trapani angelegt. Den Migranten war jedoch untersagt worden, von Bord zu gehen. «Ich erlaube niemandem, die 'Diciotti' zu verlassen», hatte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Rande des EU-Innenministertreffens in Innsbruck gesagt. «Wenn es jemand macht, dann auf eigene Verantwortung.»

Schiff nach Schleppern durchsucht

Nach Medienangaben intervenierte am Donnerstagnachmittag der italienische Präsident Sergio Mattarella mit einem Appell an Conte, um die Situation aufzulösen. Zudem berichteten italienische Medien, dass die Polizei zwei Menschen an Bord als Schlepper identifiziert habe. Die Staatsanwaltschaft von Trapani habe daraufhin verlangt, alle Passagiere als Zeugen zu hören.

Salvini hatte der «Diciotti» am Mittwoch zunächst das Anlegen in einem italienischen Hafen verweigert. An Bord befanden sich 58 Männer, drei Frauen und sechs Kinder. Sie waren zunächst vom italienischen Schiff «Vos Thalassa» vor der libyschen Küste an Bord genommen worden.

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