Finanzausschuss beschliesst zwei weitere Sondersitzungen zu Wirecard
Der Finanzausschuss des Bundestages hat zwei weitere Sondersitzungen zum Wirecard-Bilanzskandal anberaumt.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch Verantwortliche aus dem Kanzleramt sollen bei der Sondersitzung befragt werden.
- Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet.
- Die Staatsanwaltschaft München geht von gewerbsmässigem Bandenbetrug aus.
Die Obleute beschlossen am Dienstag Sondersitzungen für den 31. August und den 1. September, bei denen diesmal auch Vertreter des Kanzleramts befragt werden sollen, wie die «Wirtschaftswoche» berichtete.
«Der Wirecard-Skandal ist so gross, dass weitere Akteure zu befragen sind. Auch aus dem Bundeskanzleramt», sagte die Ausschussvorsitzende Katja Hessel (FDP).
Konkret wollen die Abgeordneten laut Bericht Verantwortliche des Kanzleramts aus den Bereichen Geheimdienstkoordinierung und Wirtschaft einladen. Darüber hinaus soll demnach Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) geladen werden.
Sitzungsgäste sind Bafin und die Deutsche Börse
Auf der Einladungsliste sollen laut dem Blatt zudem Vertreter der Bundesbank, der Finanzaufsicht Bafin und der Deutschen Börse stehen. Nicht antreten sollen dagegen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Wirtschaftskollege Peter Altmaier (CDU). Diese hatten schon bei der ersten Sondersitzung vergangene Woche Rede und Antwort gestanden.
Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar seien. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt in dem Fall. Sie geht von gewerbsmässigem Bandenbetrug aus.