Die verheerende Frühjahrsflut in Russland hat fast 18'000 Häuser überschwemmt. Bewohner der betroffenen Regionen klagen, dass die Behörden die drohende Gefahr sehr lange ignoriert hätten.
Orenburg
Anwohner stehen an einer Absperrung und beobachten ein überschwemmtes Gebiet im russischen Orenburg. (Archivbild) - Uncredited/AP/dpa

In der verheerenden Frühjahrsflut in Russland haben nach Zählung der Behörden am Donnerstag fast 18'000 Häuser unter Wasser gestanden. Seit dem Vortag seien weitere 1700 Häuser überschwemmt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

Der zuständige Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow erstattete am Mittwochabend erneut Bericht bei Präsident Wladimir Putin. Demnach müsse im Gebiet Kurgan mit einem historischen Höchststand der Flut gerechnet werden.

Evakuierungen laufen auf Hochtouren

Besorgniserregend sei die Lage auch im sibirischen Gebiet Tjumen, sagte der Minister. Dort steige der Wasserstand der Flüsse Tobol und Ischim rasch an, sodass 94 Ortschaften mit 34'000 Einwohnern überschwemmt zu werden drohten.

Etwa 1500 Menschen wurden am Donnerstag im Gebiet Tjumen aus bedrohten Gebieten in Sicherheit gebracht. Nach einem schneereichen Winter und viel Regen fällt das Frühjahrshochwasser in Teilen Russlands ungewöhnlich heftig aus. Zehntausende Menschen haben bereits ihr Hab und Gut verloren.

Kritik an Behörden

Bewohner der betroffenen Regionen klagen, dass die Behörden die drohende Gefahr sehr lange ignoriert hätten. Schutzmassnahmen seien zu spät ergriffen worden.

Im benachbarten zentralasiatischen Staat Kasachstan sind die Überschwemmungen ähnlich gross. Dort wurde aber früher mit der Evakuierung bedrohter Gebiete begonnen. Mehr als 100'000 Menschen wurden vor der Flut in Sicherheit gebracht.

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