Auf der Aufnahme einer Überwachungskamera einer Villa soll der Unfall auf dem Gardasee zu sehen sein. Die beiden Boote sind jedoch nur als Lichtbälle erkennbar.
Gardasee
Die zwei Münchner hatten in der Nacht von 19. auf 20. Juni mit ihrem Motorboot auf dem Gardasee den Kahn eines italienischen Paares gerammt. - dpa/Daniel Reinhardt

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Video einer Überwachungskamera ist im Fall von Gardasee veröffentlicht worden.
  • Darauf soll zu sehen sein, wie sich das Bootsunglück vor mehreren Wochen ereignet hat.
  • Das Video wurde von dem italienischen Fernsehsender «Rai 1» am Donnerstag ausgestrahlt.
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Im Fall des Bootsunglücks auf dem Gardasee in Italien hat der Fernsehsender «Rai 1» ein Video ausgestrahlt. Dieses wurde am Donnerstagabend in seiner Nachrichtensendung «TG1» ausgestrahlt. Darauf soll der tödliche Unfall zu sehen sein, nach dem ein Deutscher in Haft ist.

Dabei handelt es sich um die Aufnahme einer Überwachungskamera, welche von einer Villa am Ufer des Sees stammen soll. Darauf soll zu sehen sein, wie das Motorboot zweier Münchener das kleine Boot eines italienischen Pärchen rammt und überfährt. Auf den dunklen Aufnahmen waren die beiden Boote nur als Lichtbälle zu erkennen.

Motorboot wies Schramme am Bug auf

Der Sender zeigte auch ein Foto eines Motorbootes, das eine Schramme am Bug aufwies. Der 52 Jahre alte Münchener steuerte das Boot mutmasslich. Dieser habe für einen erfahrenen Bootsfahrer schwere Verstösse begangen, die eine absolute Missachtung der Sicherheit für den Schiffsverkehr darlegten. Das hiess es in einer juristischen Anordnung, aus der die Nachrichtenagentur Ansa und Rai 1 zitierten.

Eine offizielle Bestätigung für das mutmassliche Unfall-Video seitens der ermittelnden Behörden lag zunächst nicht vor. Das Büro des Verteidigers sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, man kenne das Video. Zu den Beweisen, die auf dem Tisch lägen, füge es aber nichts hinzu oder ändere etwas daran.

Gardasee
Italienische Forensiker begutachten die Schäden am Unfallboot in Salo am Gardasee. - dpa/Gabriele Strada

Die beiden verdächtigten Deutschen hatten nach dem Unfall auf dem Gardasee in der Nacht von Samstag (19.6.) auf Sonntag angegeben, diesen nicht bemerkt zu haben. Kurz darauf reisten sie nach München zurück.

Täter von Gardasee übergab sich freiwillig

Einen der beiden 52-Jährigen suchte die italienische Justiz später mit einem europäischen Haftbefehl auf. Er soll in der fraglichen Nacht auf dem Gardasee am Steuer gewesen sein. Anfang der Woche übergab er sich freiwillig den Behörden im norditalienisch Grenzort Brenner.

Bei dem Unfall kamen ein 37 Jahre alter Mann und seine 25-jährige Begleiterin ums Leben. Sie stammten aus der Gegend am Westufer des vor allem bei deutschen Touristen beliebten Gardasees. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung, weil die beiden Deutschen nach dem Zusammenprall nicht zum Helfen angehalten haben sollen.

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