Explosiv: Klitschko offen für Gebietsverzicht?
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko äussert sich zur Beilegung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

«Wir müssen eine diplomatische Lösung finden», sagte Vitali Klitschko der «Bild»-Zeitung in Kiew. «Jeder in unserem Staat, in unserem Land ist müde von diesem Krieg», sagte er.
«Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern. Hunderte von Städten sind zerstört. Ein grosser Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert.»
Gespräche zu Gebietsabtretungen seien zu früh
Zu Forderungen Russlands nach Gebietsabtrennungen sagte Klitschko, es sei noch «viel zu früh» für solche Gespräche. Er schloss dabei einen Verzicht auf Gebiete aber nicht explizit aus. Das sei eine Frage für den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagte Klitschko.
«Er muss schwierige Entscheidungen treffen». Ein Teil der Menschen werde nie bereit sein, einen Teil des Landes an Russland abzutreten, sagte der frühere Box-Weltmeister.
Treffen zwischen Putin und Trump steht bevor
Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung verhandeln. In Kiew, Berlin und Brüssel wird befürchtet, dass beide auf Gebietsabtritte der Ukraine an die russischen Besatzer hinwirken könnten.
Selenskyj, der nicht eingeladen ist, lehnt Gebietsabtretungen an Russland strikt ab. Er fordert vehement, in Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine einbezogen zu werden.