Explosionen im Ukraine-Krieg: Experte vermutet US-Rakete

Am Dienstag kommt es auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zu schweren Explosionen. Dabei wird die russische Militärbasis Saki getroffen. Die Zerstörung ist gross.

Das russische Verteidigungsministerium spricht von Verstössen gegen den Brandschutz, was zur Explosion von Munition geführt habe. Laut der «New York Times» handelt es sich hingegen um einen Angriff der Ukraine. Dabei soll eine «neue, von der Ukraine entwickelte Waffe eingesetzt» worden sein.

Ulrich Schmid, Russland-Experte und Professor der Universität St.Gallen, ist skeptisch: «Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Explosionen in Saki auf eine ukrainische Eigenentwicklung zurückzuführen sind», so Schmid zu Nau.ch. «Wahrscheinlicher ist der Einsatz einer amerikanischen Rakete.»

Symbolisch dürfte der Ukraine ein ähnlich schwerer Schlag gelungen sein wie Mitte April. Damals wurde mit der «Moskwa» das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte versenkt.

Ein Wendepunkt im Ukraine-Krieg, so Schmid, sei der Angriff auf die Krim dennoch nicht. Militärisch habe dieser «wenig Auswirkungen».

«Es geht um ein Signal», erklärt Schmid. «Die Ukraine will Russland zeigen, dass sie in der Lage ist, auch die Krim anzugreifen.» Mittlerweile gehöre die Rückeroberung der Krim ja zu den erklärten Kriegszielen der Ukraine.

«Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüngst: «Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen – und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung.»