Die Explosionen auf der Krim sind laut einer Zeitung die Folgen eines ukrainischen Angriffs. Gemäss einem Militär wurden selbst entwickelte Waffen eingesetzt.
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Die Rauchsäule der Explosion auf einem Militärstützpunkt auf der Halbinsel Krim. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine hat laut Berichten einen Militärstützpunkt auf der Krim angegriffen.
  • Dabei wurde eine selbst entwickelte Waffe eingesetzt.
  • Beim Angriff wurde eine Person getötet und neun weitere, darunter zwei Kinder, verletzt.

Die gewaltigen Explosionen auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der annektierten Halbinsel Krim gehen nach Angaben der «New York Times» auf einen ukrainischen Angriff zurück. Dabei sei eine von der Ukraine selbst entwickelte Waffe eingesetzt worden, zitierte die Zeitung am Dienstag einen ranghohen ukrainischen Militär. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Im Internet kursierten Videos, die angeblich zeigten, wie sich auf dem Stützpunkt Saki im Westen der Halbinsel fast zeitgleich mehrere grosse Explosionen ereigneten. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass Munition explodiert sei. Als Ursache würden Verstösse gegen den Brandschutz vermutet.

Flüchtende Russen stecken bei Krim im Stau

«Das war ein Luftwaffenstützpunkt, von dem regelmässig Flugzeuge zu Angriffen auf unsere Kräfte an der südlichen Front gestartet sind», sagte der ukrainische Offizier nach Angaben der «New York Times». Bei dem Angriff hätten auch örtliche Partisanen, die loyal zur Ukraine stehen, eine Rolle gespielt. Russland hatte die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer 2014 annektiert. Fast alle Länder betrachten sie völkerrechtlich weiter als Teil der Ukraine.

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Russische Soldaten marschieren auf der Krim. Die Ukraine will die besetzte Halbinsel zurückerobern. - keystone

Anfänglich wurde Sabotage als Ursache für die Explosionen vermutet. Denn das Ziel, über 200 Kilometer vom Festland entfernt, liegt ausserhalb der Reichweite der ukrainischen Raketen, so die Annahme.

Nach den Explosionen ergriffen viele Russen die Flucht. Die Krim ist ein beliebtes Ferienziel. Videos auf Twitter zeigen, wie viele Autos die Halbinsel gleichzeitig über die Krim-Brücke auf die Halbinsel Taman verlassen wollen. Es gibt Stau.

Symbolträchtiger Erfolg

Ein massiver Angriff auf russische Militäreinrichtungen auf der Krim wäre für die Ukraine der zweite symbolträchtige Erfolg. Mitte April war der Kreuzer «Moskwa» versenkt worden, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Russland sieht die Krim als ihr Staatsgebiet an und hat mehrfach mit Vergeltung gedroht, falls die Ukraine die Halbinsel angreifen sollte.

Krim-Chef Sergej Aksjonow teilte laut russischen Agenturen mit, dass ein Mensch getötet worden sei. Neun weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden nach örtlichen Angaben verletzt. Unabhängig überprüfen liessen sich alle Angaben zunächst nicht.

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