Ex-Präsident François Hollande als Zeuge in Pariser Terrorprozess
Frankreichs ehemaliger Präsident François Hollande soll im Prozess um die islamistischen Terroranschläge in Paris vor sechs Jahren als Zeuge aussagen.

Das Wichtigste in Kürze
- François Hollande wird am morgigen Mittwoch im Terrorprozess in Paris aussagen.
- Frankreichs ehemaliger Präsident erlebte einen Anschlag im Stade de France mit.
- Bei den islamistischen Terroranschlägen am 13. November 2015 starben 130 Menschen.
Im Prozess um die Terroranschläge in Paris vor sechs Jahren wird Frankreichs Ex-Präsident François Hollande am Mittwoch als Zeuge gehört. Angeklagt sind 20 Verdächtige, darunter der bereits in Belgien verurteilte Salah Abdeslam. Er gilt als einer der Haupttäter und einziger Überlebender des Terrorkommandos.
Bei der Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten Extremisten im Konzertsaal «Bataclan» sowie in Bars und Restaurants 130 Menschen erschossen. Es gab 350 Verletzte.

Am Stade de France sprengten sich zudem während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich drei Selbstmordattentäter in die Luft. François Hollande war damals als Zuschauer dabei. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich. Frankreich weitete nach den Anschlägen seine Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Irak und in Syrien aus.
In der Befragung wird voraussichtlich auch Frankreichs damaliger Kurs im Kampf gegen den Terror zur Sprache kommen. Darauf hatte Abdeslam in einer Einlassung Bezug genommen. Als Hollande entschieden habe, den IS anzugreifen, habe er um das Risiko gewusst, so der Angeklagte. Man habe Frankreich angegriffen, weil französische Flugzeuge den IS bombardiert und Frauen und Kinder getötet hätten.