Europäischer Gaspreis steigt mehr als 20 Prozent – Angebotssorgen
Der Grosshandelspreis für europäisches Erdgas ist am Mittwoch wegen Angebotssorgen stark gestiegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Grosshandelspreis für europäisches Erdgas ist wegen Angebotssorgen stark gestiegen.
- Ein Streik in einigen Flüssiggasanlagen in Australien könnte zu Lieferengpässen führen.
Der Grosshandelspreis für europäisches Erdgas ist am Mittwoch wegen Angebotssorgen stark gestiegen. Es werde ein Streik von Arbeitern in einigen Flüssiggasanlagen in Australien befürchtet. Dieser könnte zu Lieferengpässen beim sogenannten LNG-Gas führen, hiess es am Markt.
Am frühen Nachmittag wurde der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung gehandelt. Dieser führt in einem Monat an der Börse in Amsterdam zu 38.30 Euro (36.85 Franken) je Megawattstunde (MWh). Das waren etwa 21 Prozent mehr als am Vortag.
Grundsätzlich befindet sich der Gaspreis seit Ende des vergangenen Jahres in einem Abwärtstrend. Wenngleich es immer mal wieder Preissprünge gab – einen so deutlichen wie aktuell zuletzt im Juni.
Gasspeicher in Deutschland weiter gefüllt
Trotz des aktuellen Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas weiterhin deutlich unter dem Niveau, von vor Beginn des Krieges. Allerdings hatte Erdgas vor dem Jahr 2021 im Grosshandel durchgehend merklich weniger als 20 Euro je MWh gekostet.
Unterdessen werden die Gasspeicher in Deutschland weiter gefüllt. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern zuletzt 89,62 Prozent. Die Gasreserven werden seit Monaten nahezu ununterbrochen aufgefüllt und liegen deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Gründe für den höheren Stand sind unter anderem Importe von Flüssiggas.