EU will gegenüber USA eigene Interessen verteidigen
Nach der neuen Zölle-Drohung von Trump will die EU ihre Interessen verteidigen. Sie strebt weiterhin ein Handelsabkommen an.

Nach der jüngsten Androhung neuer Strafzölle durch die USA hat EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič von gegenseitigem Respekt geprägte Handelsbeziehungen angemahnt. Trotz der neuen Drohung will sich Brüssel weiter für ein Handelsabkommen einsetzen.
Die EU sei entschlossen, einen «Deal» zu erreichen, der für beide Seiten gut ist, schrieb er nach einem Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Handelsminister Howard Lutnick auf der Plattform X.
Trump zeigt sich wenig kompromissbereit
Der Handel zwischen der EU und den USA sei «unübertroffen» und müsse «von gegenseitigem Respekt geleitet werden, nicht von Drohungen». Der EU-Kommissar ergänzte: «Wir stehen bereit, unsere Interessen zu verteidigen.»
US-Präsident Donald Trump hatte der EU am Freitag mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht. Er zeigte sich wenig kompromissbereit. «Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal», sagte Trump im Weissen Haus. Die USA hätten den Deal festgelegt, er laute: Zölle in Höhe von 50 Prozent. «Aber noch einmal: Es gibt keinen Zoll, wenn sie ihre Fabriken hier bauen.»
Ob die neuen Strafgebühren auf Importe aus der EU tatsächlich in Kraft treten werden, ist völlig unklar. Trump hat in der Vergangenheit regelmässig mit hohen Zöllen gedroht – und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen. Bisweilen setzt der Republikaner seine Zoll-Drohungen wohl nur als Verhandlungstaktik ein.