Auch die EU hat Israel und den Iran zu einem Verzicht auf weitere gegenseitige Angriffe aufgefordert..
Israelische Medien berichteten, die Armee habe im Norden des Landes Batterien des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) aufgestellt, um mögliche Gegenangriffe abzuwehren. Foto: Guo Yu/XinHua
Israelische Medien berichteten, die Armee habe im Norden des Landes Batterien des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) aufgestellt, um mögliche Gegenangriffe abzuwehren. Foto: Guo Yu/XinHua - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verbündeten haben Israel zum Verzicht auf eine harte Gegenreaktion aufgefordert.
  • Der jüdische Staat behält sich jedoch eine eigene Entscheidung über das Vorgehen vor.
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Die EU rief sowohl Israel als auch den Iran auf, von weiteren gegenseitigen Angriffen abzusehen. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, hiess es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief angesichts «gefährlicher Rhetorik in der Region» erneut zu «grösster Zurückhaltung» auf, wie sein Sprecher sagte. Israels Kriegskabinett will der israelischen Nachrichtenseite Ynet zufolge diesen Donnerstag über eine Antwort auf den iranischen Angriff, die festgefahrenen Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sowie den verschärften Konflikt mit der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon beraten.

Fürchten Sie sich vor einem Flächenbrand im Nahen Osten?

Im Anschluss an Krisengespräche mit Deutschland und Grossbritannien hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch gesagt, er schätze zwar «Vorschläge und Ratschläge». Israel werde jedoch seine Entscheidungen selbst treffen und «alles Notwendige tun, um sich selbst zu verteidigen», sagte Netanjahu nach Treffen mit Aussenministerin Annalena Baerbock und dem britischen Aussenminister David Cameron.

Vor ihrem Weiterflug zum G7-Aussenministertreffen in Capri mahnte Baerbock den Iran und Israel zu «maximaler Zurückhaltung». Sie warnte: «Mit einer Eskalationsspirale wäre niemandem gedient.» Die Aussenminister der Gruppe sieben wirtschaftsstarker Demokratien beraten am Donnerstag angesichts eines drohenden Flächenbrands über weitere Sanktionen gegen den Iran.

Iran erneuert Warnung vor israelischem Gegenschlag

Auslöser des iranischen Angriffs auf Israel in der Nacht zum Sonntag mit Hunderten von Drohnen und Raketen war ein mutmasslich israelischer Angriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus gewesen. Dabei waren zu Beginn des Monats unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

Israel hat bereits Vergeltung für Irans Angriff angekündigt. Irans Präsident Ebrahim Raisi erneuerte wiederum am Mittwoch seine Warnung vor einem Gegenschlag. Falls Israel auch nur die geringste «Aggression» gegen den Iran ausüben sollte, wäre die iranische Antwort «verheerend» und die Israelis würden es bitter bereuen, sagte Raisi laut der Nachrichtenagentur Tasnim.

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