EU-Kommission will Kampf gegen illegale Drogen stärken
Durch den Aufbau einer EU-Drogen-Agentur will die EU-Kommission Schritte gegen Drogenhandel unternehmen. Dies ist die grösste Kriminalitätsbranche in Europa.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU sagt dem illegalen Drogenhandel weiter den Kampf an.
- Dazu soll eine Beobachtungsstelle in eine Drogen-Agentur in Lissabon umgewandelt werden.
- Drogenhandel ist der grösste kriminelle Markt in Europa.
Der Kampf gegen illegale Drogen in Europa soll gestärkt werden. Die EU-Kommission schlug am Mittwoch vor, das Mandat der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht mit Sitz in Lissabon auszuweiten. Sie soll in die EU-Drogen-Agentur umgewandelt werden.
«Der Drogenhandel ist nach wie vor der grösste kriminelle Markt in der EU», sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Der Vorstoss solle es der Behörde deshalb ermöglichen, «die sich weiterentwickelnden Drogenlandschaften genau zu beobachten. Die schädlichen Auswirkungen von Drogen zu bekämpfen und effizient mit anderen EU-Agenturen» zusammenzuarbeiten.
Gefahren für Öffentliche Gesundheit
Unter anderem soll die EU-Drogen-Agentur Gefahrenabschätzungen zu neuen Entwicklungen vorlegen. Diese könnten sich negativ auf die öffentliche Gesundheit und Sicherheit auswirken könnten. Falls besonders gefährliche Stoffe auf den Markt gelangen, soll die Behörde Alarm schlagen.
Ausserdem soll sie ein Netzwerk nationaler Labore aufbauen und sich international besser vernetzen. Über die Vorschläge beraten nun die EU-Staaten und das Europaparlament.
2019 starben in der EU mindestens 5150 Menschen an einer Überdosis Drogen. Die Zahl steigt seit 2012. Zugleich gelangt so viel Kokain und Heroin in die EU wie noch nie.