Etihad will Prozess um Air Berlin Pleite nach London ziehen

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Deutschland,

Der Prozess um Air Berlin soll in London stattfinden. Dies sei vertraglich so geregelt.

Eine Maschine mit den Logos von Etihad und Air Berlin.
Etihad war Grossaktionär von Air Berlin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit um den Gerichtsstand bei Air Berlin ist entfacht.
  • Air Berlin hatte seinen juristischen Sitz in Grossbritannien, seinen operativen in Berlin.

Der ehemalige Air Berlin-Grossaktionär Etihad will die vom Insolvenzverwalter gegen ihn angestrengte Schadenersatzklage in London statt in Berlin verhandeln lassen. Die arabische Fluggesellschaft beantragte am Dienstag, das Verfahren vor dem High Court in London zu eröffnen, wie sie heute Mittwoch mitteilte. Das hätten Air Berlin und Etihad vertraglich so vereinbart.

Air-Berlin-Insolvenzverwalter Lucas Flöther hatte im Dezember eine Schadenersatzklage über bis zu zwei Milliarden Euro (2,27 Millarden Franken) vor dem Berliner Landgericht eingereicht. Ein Etihad-Sprecher sagte heute Mittwoch: «Die Klage des Insolvenzverwalters entbehrt jeder Grundlage und wir sind zuversichtlich, dass wir uns durchsetzen werden, unabhängig davon, wo der Fall verhandelt wird.»

Streit um Gerichtsstand

Der Streit um den Gerichtsstand hatte sich abgezeichnet. Ein Sprecher Flöthers sagte, man bleibe bei der Auffassung, dass die Klage in Berlin verhandelt werden müsse. Etihad fordert dagegen, das Verfahren in Deutschland einzustellen. Air Berlin hatte den juristischen Sitz in Grossbritannien, wurde aber von Berlin aus operativ geführt.

Bei dem Streit geht es um die Zusage von Etihad vom April 2017, die Verluste von Air Berlin für mindestens 18 Monate zu decken. Vier Monate später zogen die Araber aber die Reissleine. Air Berlin musste dann binnen weniger Tage Insolvenz anmelden.

Für die meisten Gläubiger ist die Klage die einzige Hoffnung, wenigstens einen Teil ihres Geldes zurückzubekommen. Flöther hat mehrere Gutachten in Auftrag gegeben, die zu dem Schluss kommen, dass es sich bei der Zusage von Etihad um eine «harte Patronatserklärung» handelt, die nicht einfach zurückgezogen werden könne. Etihad war mit 29 Prozent grösster Aktionär von Air Berlin, hatte das Unternehmen darüber hinaus aber über Jahre mit Milliarden gestützt.

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