In der Sperrzone um den explodierten Kernreaktor in Tschernobyl steht eine Solaranlage. Seit Juli wandelt sie (Sonnen)strahlen in Strom fürs allgemeine Netz um.
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Eine Frau geht vor dem neuen Schutzgehäuse um das Atomkraftwerk in Tschernobyl. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche ging die erste Solaranlage in der Sperrzone um Tschernobyl ans Netz.
  • Die Regierung in Kiew plant weitere Solar- und Windkraftwerke in dieser Zone.

In der Ukraine ist nahe der Atomruine Tschernobyl die erste Solaranlage in der Sperrzone offiziell ans Netz gegangen. Bei der feierlichen Eröffnung hätten auch Vertreter des deutschen Investoren Enerparc AG aus Hamburg teilgenommen, teilten die Betreiber am Freitag in Kiew mit. Die Montage der Anlage mit einer Leistung von einem Megawatt war im Dezember 2017 abgeschlossen worden; sie liefert bereits seit Juli Strom ins allgemeine Netz. Die Ex-Sowjetrepublik deckt mehr als 50 Prozent ihres Elektroenergiebedarfs aus Atomkraft.

1986 war während eines Experiments der vierte Block des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert und komplett zerstört worden. Die entstandene radioaktive Wolke verstrahlte grosse Gebiete im heutigen Weissrussland, der Ukraine und Russland. Zehntausende Anwohner im Umkreis von 30 Kilometern wurden umgesiedelt.

Riesige Stahlkuppel

2016 wurde ein hundert Meter hoher Stahlbogen über den Unglücksreaktor geschoben. Er ersetzt einen nach der Katastrophe eilig errichteten und brüchig gewordenen Beton-Sarkophag. Trotz der Reststrahlung will die Ukraine die 2600 Quadratkilometer grosse Sperrzone um Tschernobyl auch wieder nutzen. Die Regierung in Kiew plant zur Wiederbewirtschaftung der radioaktiv verseuchten Sperrzone weitere Solar- und Windkraftwerke.

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