Beim Untergang eines Bootes mit Dutzenden Migranten an Bord sind nordwestlich von Kreta mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Rund 90 weitere Menschen hätten eine Felseninsel erreichen können, sagte ein Sprecher der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Das Unglück habe sich am Donnerstagabend nahe der kleinen Insel Antikythera ereignet. Die griechische Küstenwache habe eine Rettungsaktion begonnen, um die Migranten in Sicherheit zu bringen.
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Flüchtlinge in einem Schlauchboot. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits am Mittwoch waren drei Migranten beim Untergang eines anderen Bootes in der Ägäis nahe der Insel Folegandros ertrunken.

Dutzende Menschen, die an Bord dieses Bootes waren, wurden am Freitag noch vermisst.

Migranten versuchen immer wieder, von der türkischen Ägäisküste oder auch aus anderen Staaten im Osten des Mittelmeeres zum griechischen Festland oder nach Italien zu gelangen. Offiziere der griechischen Küstenwache schätzten, dass es rund 11 000 Menschen in den vergangenen Monaten gelungen sei, Italien auf dieser Route zu erreichen. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele Menschen dabei ums Leben gekommen sind.

Die Migranten unternehmen diese gefährliche Reise, weil sie es vermeiden wollen, längere Zeit in den Registrierlagern auf den Inseln im Osten der Ägäis bleiben zu müssen, wenn sie aus der Türkei nach Lesbos, Chios oder zu anderen griechischen Inseln übersetzen. Wegen der langen Fahrt durch das Mittelmeer südlich oder nördlich von Kreta kommt es jedoch häufig zu Maschinenschäden oder Lecks auf den oft veralteten Booten, die Schleuserbanden den Menschen verkaufen.