Kleine, aber sehr wichtige Elektronik-Bauteile fehlen der Autoindustrie. Die Folgen sind gravierend: Mehrere Hersteller müssen abermals ihre Produktion drosseln.
Die anhaltend eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern beeinträchtigt die Produktion bei Volkswagen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Die anhaltend eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern beeinträchtigt die Produktion bei Volkswagen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Mangels an Halbleiter-Bauteilen soll die Produktion im Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg nach der Sommerpause nur eingeschränkt anlaufen.

Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte, soll auf allen Fertigungslinien in der kommenden Woche nur in einer Schicht produziert werden. Es werde Kurzarbeit beantragt. Wie viele Beschäftigte davon betroffen seien, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

Grund für den Arbeitsausfall sei die anhaltend eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern. Infolge der Pandemie musste das Unternehmen das Produktionsprogramm schon mehrmals anpassen. Die Halbleiter-Bauteile stecken in zahlreichen Elektroniksystemen. Die Nachfrage aus der Autoindustrie war jahrelang gestiegen, brach dann aber in der Corona-Krise zunächst ein. Die Chipproduzenten fanden neue Abnehmer, etwa aus der IT, Unterhaltungselektronik oder Medizintechnik.

Engpässe auch bei Audi

Auch anderen Autobauern fehlen Mikrochips. Bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm müssen rund 10.000 Beschäftigte ihren Sommerurlaub verlängern und in Kurzarbeit, wie das Unternehmen mitteilte. Mehrere tausend eingeplante Autos können demnach nicht gebaut werden.

Im Stammwerk Ingolstadt stehen alle Bänder bis zum 30. August still: Auf der Linie 1 wegen Umbauarbeiten für den Produktionsstart des vollelektrischen Q6 etron, auf den beiden anderen Linien wegen Chipmangels. Hier sind deshalb 6000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. In Neckarsulm pausiert der grössere Teil der Produktion mit etwa 4000 Mitarbeitern mehrere Tage lang.

BMW könnte nach den Worten von Finanzvorstand Nicolas Peter ohne die Engpässe dieses Jahr wohl 70.000 bis 90.000 Autos mehr verkaufen. «Im Moment sind aber alle Werke weltweit gut versorgt», sagte ein BMW-Sprecher am Donnerstag. In Leipzig laufe die Produktion normal, in München und Dingolfing laufe sie nach den Sommerferien am Montag wie geplant wieder an, auch Oxford starte nächste Woche wieder.

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