Ermittlungen gegen Lombardei-Präsidenten wegen Schutzkittel-Deals
Gegen den lombardischen Präsidenten Attilio Fontana laufen Ermittlungen. Er soll in einen Betrug um den Kauf von Schutzkittel involviert sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegen Fontana wird wegen Betrugs um den Kauf von Schutzkitteln ermittelt.
- Seine Region habe zugestimmt diese für 500'000 Euro zu kaufen.
- Das liefernde Unternehmen gehört Fontanas Schwager, welcher das Material dann spendete.
- Um den Verlust des Schwagers auszugleichen, überwies Fontana 250'000 Euro privat.
Wegen angeblichen Betrugs bei einem Geschäftsabschluss über Schutzkittel laufen Ermittlungen gegen den lombardischen Präsidenten Attilio Fontana. In der Zeitung «La Stampa» (Sonntag) bezeichnete Fontana von der rechten Lega die Anschuldigungen gegen ihn als absurd. Das liefernde Unternehmen wird von Fontanas Schwager kontrolliert.
Fontana habe nichts davon gewusst, dass seine Region zugestimmt habe, für mehr als 500'000 Euro Spitalkittel zu kaufen. Die Lombardei war besonders heftig vom Corona-Ausbruch in Italien betroffen. Auch Fontanas Ehefrau ist finanziell an dem Unternehmen beteiligt. Als Medien das Thema aufgriffen, entschied Fontanas Schwager im Mai, das Material der Lombardei zu spenden, anstatt es zu verkaufen.
250'000 Euro von persönlichem Bankkonto überwiesen
Fontana versuchte daraufhin, 250'000 Euro von einem persönlichen Bankkonto in der Schweiz zu überweisen. Und zwar um den finanziellen Verlust seines Verwandten auszugleichen. Die Überweisung fiel den Behörden als verdächtig auf, so dass Fontana sie schliesslich zurückzog.
«Was ist das Verbrechen?», sagte Fontana in der Zeitung. «Normalerweise gibt es Ermittlungen, weil jemand illegal Geld genommen hat.»
Er hingegen werde als erster Politiker in die Geschichte eingehen, gegen den ermittelt werde. Weil er versucht habe, Geld zu geben.