Erdbeben in Südfrankreich mit Stärke 5,3
Bei einem Erdbeben in Südfrankreich wurden vier Menschen verletzt, einer von ihnen sogar schwer.

Das Wichtigste in Kürze
- In Südfrankreich kam es zu einem Erdbeben der Stärke 5,3.
- Dabei wurden vier Menschen verletzt, einer davon schwer.
- Drei Reaktoren eines Atomkraftwerks wurden vorübergehend heruntergefahren.
Das Beben gegen 11.52 Uhr mit Epizentrum in der Nähe von Montélimar habe rund zehn Sekunden gedauert, berichteten Franceinfo und andere Medien. Der Erdbebendienst der ETH Zürich gab eine Stärke von 5,3 an.
Das Erdbeben war vor allem in der Umgebung von Montélimar zu spüren, aber auch in den Grossstädten Montpellier und Lyon. Im Département Ardèche stürzte ein leerstehendes Gebäude ein.
Erdbeben fordert Verletzte
In der Stadt Montélimar verletzte sich ein Mensch beim Einsturz eines Gerüstes so schwer, dass er ins Spital musste. So teilte es die Präfektur des Départements Drôme mit. Das benachbarte Département Ardèche meldete drei Leichtverletzte in Folge von Panikattacken.
«Es hat fünf Sekunden gedauert, alles um mich herum hat gewackelt», berichtete Kevin Cuer aus Montélimar. «Die Möbel, die Wände, wie wenn ein Flugzeug aus 800 Metern abstürzt oder wie eine grosse Explosion.» Didier Lévy, der in einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert wohnt, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei ihm zu Hause hätten noch Minuten nach dem Beben die «Kronleuchter gewackelt».
Kirchen drohen einzustürzen
Die Bewohner der Stadt Teil bei Montélimar wurden aufgefordert, wegen möglicher Nachbeben zunächst nicht in ihre Häuser zurückzukehren. Für die Betroffenen wurden drei Turnhallen geöffnet. Das Stadtzentrum wurde vorübergehend gesperrt, rund hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Der Bürgermeister Olivier Pévérelli sagte Franceinfo, die Türme von zwei Kirchen drohten zusammenzustürzen. «Wir hatten den Eindruck, dass es im Garten eine Explosion gab(...)», sagte eine Augenzeugin dem Sender.
Auch bei der Feuerwehr im Département Vaucluse zufolge gingen nach dem Erdbeben etwa 50 Anrufe besorgter Bürger ein. Verletzte oder grössere Schäden gab es dort laut einer ersten Bilanz aber nicht.
Atommeiler nicht beschädigt
Der Energiekonzern EDF teilte am Abend mit, dass drei Reaktoren des Atomkraftwerks Cruas-Meysse vorübergehend für Kontrollen heruntergefahren werden. Es habe keine Beschädigungen gegeben, doch es seien Vibrationen gemessen worden. Wie lange die Kontrollen dauern werden, blieb offen. Die anderen Atomkraftwerke in der Region würden weiterlaufen.

Beim Atomkraftwerk Tricastin rund 30 Kilometer südlich von Montélimar habe es keine Beschädigungen gegeben, berichtete die Präfektur des Départements Drôme.