Endspurt vor Europawahl: Juncker-Nachfolger liefern sich TV-Duell. Manfred Weber und Frans Timmermans trafen im ZDF bereits zum dritten Mal aufeinander.
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Frans Timmermans (l), Spitzenkandidat der SPE für die Europawahl, und Manfred Weber (CSU), Spitzenkandidat der EVP für die Europawahl. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Mal haben die Spitzenkandidaten über ihr EU-Kommissionchef-Programm gestritten.
  • Das letzte deutsche Fernsehduell brachte trotzdem noch einiges Neues.

Endspurt vor der Europawahl: Wer wird Nachfolger von Jean-Claude Juncker? Die Kandidaten Manfred Weber und Frans Timmermans liefern sich letztes TV-Duell.

Im ZDF stritten die beiden abermals über den konkreten Weg im Klimaschutz, über Steuern, Mindestlöhne, Flüchtlingspolitik und Rechtsstaatlichkeit.Das TV-Duell bestritten Weber und Timmermans im Studio mit Publikum auf Fragen von ZDF-Chefredakteur Peter Frey und ORF-Chefredakteurin Ingrid Thurnher.

Hauptproblem: Es war das dritte Aufeinandertreffen in zehn Tagen. Fast alles zu allen Themen schien schon einmal gesagt.

Nachfolger von Jean Claude Juncker: Frans Timmermans gegen Manfred Weber

So plädierte Weber, derzeit Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, klar für den Aufbau einer europäischen Armee. «Ich will sie», sagte der CSU-Vizechef. Timmermans sagte, das sei auf absehbare Zeit nicht realistisch. Fragen von Krieg und Frieden würden die Nationalstaaten so bald nicht aufgeben.

Im Streit über den Klimaschutz befürwortete Timmermans die Abschaffung von Kurzstreckenflügen. Sie sollten durch gute Bahnverbindungen ersetzt werden. Weber äusserte sich etwas vorsichtiger und sagte, er wolle Kurzstreckenflüge nicht gesetzlich abschaffen. Aber für Ersatz «durch eine gute Bahn» sei er auch.

Weber unterstützte die Forderung nach einer Klarnamen-Pflicht in sozialen Netzwerken. Das bedeutet, dass im Internet keine Spitz- oder Tarnnamen mehr verwendet werden dürften. Timmermans antwortete auf eine entsprechende Frage: «Nö». Das sei übertrieben.

Wer war der Sieger?

Das ist schwer auszumachen. Timmermans war wieder prägnant und schlagfertig und beeindruckte mit fabelhaftem Deutsch.

Weber versuchte es bisweilen mit parteipolitischen Angriffen. Er versprühte aber im Wesentlichen positive Stimmung und Packen-Wirs-an-Euphorie. Wie in den anderen Duellen schaffte Weber es, mehr Redezeit für sich abzuknapsen.

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