Der Messer-Angriff in Paris sorgte in Frankreich für Entsetzen. Schnell stand die Frage im Raum: War das Terror? Emmanuel Macron hat deutliche Worte gefunden.
Emmanuel Macron
Emmanuel Macron bei einer Rede. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Pariser Polizeihauptquartier kam es am Donnerstag zu einer tödlichen Messer-Attacke.
  • Bei dem Täter handelt es sich um einen mutmasslich radikalisierten Polizeimitarbeiter.
  • Präsident Macron will nun «rastlos» gegen den islamistischen Terrorismus kämpfen.
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Franzosen einen «rastlosen Kampf» gegen den islamistischen Terrorismus versprochen. Dies, nachdem vier Polizisten – drei Männer und eine Frau – in Paris von einem Polizeimitarbeiter getötet wurden.

«Lasst uns alle hier zusammenstehen, die vereinte Nation als Ganzes angesichts des islamistischen Terrorismus, den wir bekämpfen.» Das sagte Macron am Dienstag bei der Trauerfeier für die bei der Messerattacke getöteten Polizisten. Sie wurden posthum in die Ehrenlegion aufgenommen.

Emmanuel Macron
mmanuel Macron trifft zu einer Zeremonie in Gedenken an die vier Opfer einer Messerattacke im Pariser Polizeipräsidium ein. - dpa

Ein mutmasslich radikalisierter Polizeimitarbeiter hatte vergangen Donnerstag vier seiner Kollegen in der Pariser Polizeipräfektur mit einem Messer getötet. Es besteht Terrorverdacht. Macron machte einen aus der Bahn geratenen tödlichen Islam für den Tod der Polizisten verantwortlich.

Emmanuel Macron warnt vor «islamistischer Hydra»

Die ganze Nation müsse gegen die islamistische Hydra vorgehen, nicht nur die staatlichen Institutionen, sagte der französische Präsident. Die Hydra ist in der griechischen Mythologie ein Ungeheuer mit mehreren Schlangenköpfen, dem beim Abschlagen eines Kopfes mehrere nachwachsen. 59 Attentate seien dank der Sicherheitskräfte in den vergangenen sechs Jahren vereitelt worden, sagte Macron.

Kurz nach der mörderischen Attacke hatte Innenminister Christophe Castaner zunächst erklärt, der 45-Jährige Angreifer sei zuvor nicht auffällig gewesen. Terrorfahnder gaben wenig später bekannt, dass der Mann Anhänger einer radikalen Auslegung des Islam war.

Paris Attacke
Emmanuel Macron (2.v.l), Präsident von Frankreich, steht vor den Särgen der vier Opfer des Messerangriffs. - dpa

Er hatte sich unter anderem positiv über den islamistischen Anschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» im Jahr 2015 geäussert. Gegen Castaner wurden Rücktrittsforderungen laut. Ihm wurde vorgeworfen, die wahren Hintergründe zu verschleiern.

Zahlreiche Fragen immer noch offen

Der Innenminister nahm die Opfer nun bei der Trauerfeier im Innenhof des Pariser Polizeihauptquartiers posthum in die Ehrenlegion auf. Ihre Särge wurden bedeckt mit der französischen Trikolore dort aufgestellt.

Dass Castaner diese Zeremonie leitete, werten Beobachter als Zeichen des Vertrauens von Emmanuel Macron. Am Vormittag musste sich der Minister bereits vor einem nicht öffentlichen Ausschuss erklären.

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Emmanuel Macron (erste Reihe, l-r), Präsident von Frankreich, Nicolas Sarkozy, ehemaliger Präsident von Frankreich, und Christophe Castaner, Innenminister von Frankreich, während der Zeremonie. - dpa

Nach dem Anschlag gibt es weiterhin zahlreiche offene Fragen, die Ermittlungen der Terror-Fahnder sind noch nicht abgeschlossen. Unklar ist unter anderem, ob der Angreifer allein handelte oder in ein islamistisches Netzwerk eingebunden war. Frankreich wird seit Jahren von einer islamistischen Terrorwelle erschüttert, dabei wurden mehr als 250 unschuldige Menschen aus dem Leben gerissen.

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