Eltern steigen mit Baby auf höchsten Berg – Empörung
Mit einem neun Monate alten Baby ist ein Elternpaar auf den höchsten Tatra-Berg Polens geklettert – trotz widriger Bedingungen. Sie brachten das Kind in Gefahr.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein litauisches Elternpaar hat im polnischen Tatra-Gebirge sein Baby in Gefahr gebracht.
- Trotz widriger Bedingungen und Warnungen stiegen sie mit dem 9 Monate alten Kind hinauf.
- Der Abstieg war dann aber zu gefährlich – und ein Bergführer musste das Baby retten.
Ein Bergführer hat im polnischen Tatra-Gebirge ein neun Monate altes Baby retten müssen.
Die Eltern hatten sich am Samstag an einen Aufstieg im Rysy-Gebirge gemacht, mit 2500 Metern der höchsten Tatra-Berg in Polen. Warnungen vor schwierigen Bedingungen schlugen sie in den Wind.
Die Wege waren zum Teil mit Schnee und Eis bedeckt. Sie erforderten Erfahrung und technische Ausrüstung, berichtet «Tatromaniak», eine Plattform rund um das Tatra-Gebirge, auf Facebook.
Auf einem Video in den sozialen Medien sind die beiden Eltern, ein Paar aus Litauen, zu sehen. Vom Aufstieg liessen sie sich trotz der Gefahren nicht abbringen.
A Lithuanian couple sparked outrage after trying to climb Poland’s highest mountain, Rysy, with their 9-month-old baby.
— Based & Viral (@ViralBased) October 22, 2025
Conditions were extremely dangerous, and despite warnings from guides and rescuers, the couple refused to turn back.
They had no safety gear, and when the… pic.twitter.com/xvzpEUniGq
Doch oben angekommen, wurde ihnen klar, dass der Abstieg zu gefährlich würde.
Vater des Babys will Harscheisen von Bergführer – der lehnt aber ab
Bergführer Szymon Stoch war zu jener Zeit mit einer Gruppe im selben Gelände unterwegs. Er hatte dem Paar mit seinem Baby deutlich abgeraten, seinen Weg fortzusetzen.
Beim Abstieg kamen die litauischen Touristen schliesslich nicht mehr ohne Stochs Hilfe aus.
«Der Vater bat den Bergführer, ihm ein paar Harscheisen zu leihen und ihm runter zu helfen», schreibt «Tatromaniak». Doch Stoch lehnte ab.
Das hätte bedeutet, dass er seine Gruppe zusammen hätte abseilen müssen. Viel zu gefährlich. Wäre einer aus der Gruppe ausgerutscht, hätte er alle anderen mitgerissen.
Bergrettung rufen? Für die Eltern zu teuer
Stattdessen schlug Szymon Stoch vor, die Bergrettung zu rufen. Doch das wiederum wollte das Elternpaar nicht, da es keine Reiseversicherung abgeschlossen hatte.
Stoch nahm daraufhin das Baby an sich und trug es in sichereres Gelände hinab. Die Eltern konnten so selbst sicher absteigen.
Den Facebook-Beitrag von «Tatromaniak» kommentierten mehr als 2000 Menschen. «Mir tut das Kind leid, dass es solche Eltern hat», meinte einer empört.
Ein anderer schrieb, dass – abgesehen von der Gefahr durch Schnee – das Baby auch anderweitig hätte Schaden nehmen können. In Höhenlagen ist der Sauerstoffgehalt deutlich geringer als im Tal. Für Babys kann das fatale Folgen haben.