Wanderunfälle: Verunglückte sind meist Ältere und Männer
Die Zahl der Wanderunfälle hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Nun zeigt eine Statistik aus dem Alpstein: Männer und Ältere verunfallen häufiger.

Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten 15 Jahren haben sich die Wanderunfälle verdoppelt.
- Nun zeigt sich: Männer und ältere Menschen verunfallen öfter schwer.
- 40 Prozent der geretteten Personen brauchen jedoch keine ärztliche Hilfe.
Die Zahl der Wanderunfälle hat sich in der Schweiz seit 15 Jahren verdoppelt. Das geht aus einer neuen Suva-Analyse hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Während zwischen 2009 und 2013 nur 4000 Unfälle registriert wurden, waren es 2019 bis 2023 bereits 9000 Fälle pro Jahr.
Grund für die Unfälle seien meist mangelnde Ausrüstung oder fehlende Erfahrung. Aber auch Selbstüberschätzung ist ein Unfall-Risikofaktor.
Das «St. Galler Tagblatt» hat nun anhand von SAC-Daten ermittelt, ob sich im lokalen Alpstein-Gebiet Rückschlüsse auf mögliche Unfall-Faktoren ziehen lassen.
Und tatsächlich zeigen sich einige Auffälligkeiten, beispielsweise wenn es um das Alter der Verunfallten geht.
Ältere verunfallen häufiger schwer
Personen, die über 50 Jahre alt sind, geraten häufiger in Situationen, die lebensgefährlich sein können. Von den insgesamt 140 Notfällen mit Lebensgefahr oder Todesfolge zwischen 2015 und 2024 entfielen ganze 93 auf Über-50-Jährige.
Die meisten tödlichen Unfälle hatten zudem Menschen im Alter zwischen 70 und 80, wie das «Tagblatt» schreibt.
Jedoch gibt es auch bei jüngeren Menschen tödliche Unfälle. So verunglückten 11 Personen zwischen 20 und 30 Jahren zwischen 2015 und 2024 am Alpstein tödlich.
40 Prozent der Geretteten braucht keine ärztliche Hilfe
Ebenfalls auffällig: 80 Prozent der tödlich verunglückten Menschen im Alpstein, waren in diesem Zeitraum Männer. Von insgesamt 62 tödlichen Unfällen entfielen 50 auf Männer. In der gleichen Zeit starben jedoch nur 12 Frauen.
Die SAC-Daten zeigen aber auch auf, dass viele gerettete Wanderinnen und Wanderer keine ernsthaften Schäden davontragen. Fast die Hälfte – 40 Prozent – braucht nach der Rettung keine medizinische Hilfe.
SAC-Bergretter Raphy Müller erklärt gegenüber dem «St. Galler Tagblatt»: «Wir brauchen die Bahre nicht oft.»