Einreise aus Grossbritannien stark eingeschränkt

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Grossbritannien,

Während man in der EU einem Gutachten zu einem Corona-Impfstoff entgegen fiebert, hat es Grossbritannien mit einer offenbar hoch ansteckenden Virus-Variante zu tun. Diverse Länder reagieren.

frankreich grenze
Wegen der rasanten Ausbreitung der in Grossbritannien entdeckten Variante des Coronavirus hat neben anderen Staaten Frankreich die Grenzen zum Vereinigten Königreich geschlossen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der in Grossbritannien entdeckten Variante des Coronavirus schottet sich Europa vom Vereinigten Königreich ab.

Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Grossbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen.

Das hatte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag (20. Dezember) verfügt. Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge. Auch zahlreiche andere europäische Länder hatten am Sonntag Flugverbote oder Grenzschliessungen zum Vereinigten Königreich verkündet.

Virus-Mutation in Grossbritannien entdeckt

Grund für die Reisebeschränkungen ist eine kürzlich entdeckte Mutation des Virus in Grossbritannien, die nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein soll. Premierminister Boris Johnson hatte betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Die Form breitet sich vor allem in rasant aus. Für die Region ordneten die Behörden einen Shutdown mit Ausgangs- und Reisesperren an.

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland und «zur Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten» sei ein sofortiges, befristetes Verbot für Flüge aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland geboten, erläuterte das Verkehrsministerium in der Verordnung. Von dort seien Virus-Mutationen gemeldet worden, die in Deutschland noch nicht festgestellt worden seien.

Reiseverkehr wird eingeschränkt

Wegen der neuen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Reiseverkehr aus Grossbritannien und Südafrika weiter ein. Die Passagierbeförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus nach Deutschland ist Transportunternehmen von diesem Dienstag an weitgehend verboten, wie eine am Montag im Bundesanzeiger veröffentlichte Verordnung des Gesundheitsministeriums festlegt. Sie gilt bis 6. Januar.

Die Verordnung schreibt auch Einreise-Verpflichtungen fest. Wer von diesem Dienstag an nach Deutschland kommt und sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in Grossbritannien oder Südafrika aufgehalten hat, muss ein negatives Corona-Testergebnis dabei haben. Ein vorheriger Test im Ausland darf höchstens 48 Stunden zurückliegen, sonst muss ein Test bei der Einreise nach Deutschland gemacht werden. Bei einer direkten Einreise aus Grossbritannien und Südafrika muss ein negatives Testergebnis bei der Einreisekontrolle vorgelegt werden. Für Einreisen aus Corona-Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen gilt generell eine Quarantänepflicht bei der Rückkehr nach Deutschland.

Flugstopps auch in anderen Ländern

Neben Deutschland hatten diverse Länder mit Flugstopps oder ähnlichem gehandelt, darunter die Niederlande, Belgien, Irland, Norwegen, Spanien, Saudi-Arabien, Indien und Hongkong. Auch Österreich verfügte ein Landeverbot für Flüge aus Grossbritannien. Zudem stellte die Schweiz Flugverbindungen nach Grossbritannien und Südafrika ein.

Frankreich verhängte ein Einreiseverbot für Reisende aus Grossbritannien auf dem Luft-, See- und Landweg. Deshalb wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel um Mitternacht geschlossen. Auch Argentinien, Kolumbien, Chile, Kanada und der Golfstaat Kuwait stoppten Flüge aus Grossbritannien.

Angesichts der zunehmenden Isolation seines Landes berief Premierminister Johnson für diesen Montag ein Krisentreffen seiner Regierung ein. Ein «steter Fluss von Fracht» aus und nach Grossbritannien müsse sichergestellt werden.

Lufthansa fliegt nach Grossbritannien

Die Lufthansa fliegt weiter Passagiere nach Grossbritannien, kehrt aber ohne Reisende zurück. Die Maschinen flögen abgesehen von der Crew leer wieder nach Deutschland, sagte ein Sprecher der Airline. Gestrichen seien Verbindungen, bei denen die Besatzung in Grossbritannien übernachten müsste. Am Montag (21. Dezember) würden sieben Flüge in das Land durchgeführt.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft kritisierte die Einstellung des Flugverkehrs aus Grossbritannien. «Ohne eine europäisch einheitliche Regelung bei gleichzeitig geöffneten Schengen-Binnengrenzen verfehlen Flugverbote ihr Ziel, das Einschlepprisiko für die neue Variante des Coronavirus zu minimieren», sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.

Die neue Variante sei bereits in einigen europäischen Ländern aufgetaucht. Zudem gebe es zahlreiche Möglichkeiten, das Verbot durch Umsteigeverbindungen über andere Länder zu umgehen. Helfen würden dagegen verpflichtenden Tests an den Flughäfen.

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