Auf engstem Raum leben die Menschen in dem berüchtigten Migrantenlager von Moria. Nun ist eine Frau getötet worden. War der Auslöser ein Streit unter Kindern?
Migranten aus dem Lager Moria im Hafen von Piräus bei Athen. Foto: Angelos Tzortzinis/dpa/dpa
Migranten aus dem Lager Moria im Hafen von Piräus bei Athen. Foto: Angelos Tzortzinis/dpa/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine afghanische Migrantin hat auf der Insel Lesbos eine Landsfrau getötet.
  • Die Frau wurde kurze Zeit später verhaftet.
  • Solche Streitigkeiten im hoffnungslos überfüllten Lager Moria sind keine Seltenheit.

Im überfüllten Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist eine junge Afghanin von einer Landsfrau getötet worden. Die Polizei bestätigte gegenüber dem staatlichen Rundfunk (ERT-Ägäis) den Vorfall, der sich demnach am Freitagabend ereignete. Die mutmassliche Täterin sei auf die umliegenden Hügel geflohen, aber später festgenommen worden, berichtete das Staatsradio am Samstag.

Nach Informationen aus Polizeikreisen gab es zuvor einen Streit zwischen den Kindern der beiden Frauen, die in benachbarten Zelten wohnten. Die Behörden haben inzwischen die beiden Familien in andere Orte gebracht, berichtete das örtliche Nachrichtenportal «politikalesvos».

Das berüchtigte Lager ist überfüllt, und Streitigkeiten zwischen Menschen, die auf engstem Raum teilweise unter Plastikplanen leben, sind alltäglich. In und um das Lager mit einer Aufnahmekapazität von 2757 Personen harren nach jüngsten Angaben gut 1000 Menschen aus. Hilfsorganisationen und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) fordert seit Jahren, dass die Menschen in bessere Unterkünfte gebracht werden.

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