Motiv nach Stichwaffenattacke in Villeurbanne (F) unklar
Nach einer tödlichen Attacke mit Stichwaffen in Villeurbanne (F) ist das Motiv des mutmasslichen Angreifers weiter unklar.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Attacke unweit von Lyon (F) gab es einen Toten und acht Verletzte.
- Ein terroristisches Motiv wird ausgeschlossen.
Ein terroristisches Motiv gelte derzeit als unwahrscheinlich, teilte die französische Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Ein 33-jähriger afghanischer Asylbewerber war am Samstag in Villeurbanne mit einem Messer und einer Grillgabel auf Passanten losgegangen. Ein 19-Jähriger starb, acht weitere Menschen wurden verletzt. Der Angreifer wurde festgenommen.
Die für Terrorismus zuständige nationale Staatsanwaltschaft sei nicht eingeschaltet worden, sie verfolge die Ermittlungen jedoch. Dies teilte die Staatsanwaltschaft von Lyon mit. Für den Nachmittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.
Drei Menschen in Lebensgefahr
Drei der acht Verletzten schwebten am Sonntag weiter in Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich am Samstagnachmittag in der Nähe der Metro-Station Laurent Bonnevay. Passanten und dem Sicherheitspersonal an der U-Bahn-Station gelang es, den Mann zu überwältigen, als dieser auf einen Metro-Eingang zulief.

Der mutmassliche Angreifer wurde wegen des Verdachts auf Mord und versuchten Mord in Untersuchungshaft genommen, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Er war vor dem Angriff weder der Polizei noch den Geheimdiensten bekannt.
Eine junge Augenzeugin sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein Mann habe an einer Bushaltestelle «in alle Richtungen um sich gestochen». Einen Mann habe er mit dem Messer «in den Kopf» gestochen, einem weiteren Opfer «den Bauch geöffnet».
Angriff in Villeurbanne (F) mit Grillgabel und Messer
Auf Videoaufnahmen, die von mehreren Fernsehsendern veröffentlicht wurden, ist ein Mann mit kurzem schwarzen Bart zu sehen. Er trägt einen schwarzen Kapuzenpullover und rote Turnschuhe und hält ein Messer und eine Grillgabel in einer Hand. Dann wirft er seine Waffen weg und geht vor einem Fahrstuhl in die Knie.

Zahlreiche Augenzeugen standen nach der Tat unter Schock, wie die Feuerwehr von Villeurbanne mitteilte. Die Behörden richteten ein Zentrum zur Betreuung von Opfern und deren Angehörigen ein, das bis Sonntag allerdings niemand aufsuchte. Das Rote Kreuz, die Feuerwehr und Opferverbände betreuten jedoch mehrere Menschen telefonisch. Rund fünfzig Rettungskräfte waren im Einsatz.