Eckiger-Tisch-Sprecher Katsch in Aufarbeitungskommission berufen
Der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs gehört nun auch der Sprecher der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, Matthias Katsch, an. Der Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, berief Katsch zum 1. Mai als siebtes Mitglied der Kommission, wie eine Sprecherin Rörigs am Dienstag in Berlin mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze
- Gremium gehören nun sieben Mitglieder an.
Katsch setzt sich seit Jahren für die Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ein. Er erlitt als Schüler an dem von Jesuiten geleiteten Berliner Canisius-Kolleg sexuelle Gewalt. 2010 brachen er und weitere Betroffene ihr Schweigen. Katsch ist seit 2010 Sprecher der Opferorganisation Eckiger Tisch. Als Mitglied des Betroffenenrats war er bisher als ständiger Gast bei den Sitzungen der Aufarbeitungskommission vertreten.
Rörig nannte die Berufung Katschs einen weiteren wichtigen Schritt, um Betroffene auf Bundesebene bei der Aufarbeitung noch stärker zu beteiligen. Die Aufarbeitungskommission untersucht seit 2016 Ausmass, Art und Folgen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR.
Mitglieder der Kommission neben Katsch sind die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Andresen, die frühere Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD), der Sexualwissenschaftler und Psychotherapeut Peer Briken, die Sozialwissenschaftlerin Barbara Kavemann, der Sozialpsychologe Heiner Keupp und die frühere Präsidentin des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main, Brigitte Tilmann.