Dutzende EU-Aussenminister und Diplomaten besuchen Ukraine
Während in Moskau zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland Soldaten aufmarschieren, reisen EU-Aussenminister symbolisch in die von Russland angegriffene Ukraine.

Am Europatag sind knapp drei Dutzend EU-Aussenminister und Diplomaten zur Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine ins westukrainische Lwiw (Lemberg) gereist. «Es ist wichtig und symbolisch, dass die europäischen Partner am Europatag Schulter an Schulter mit der Ukraine sind», schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal bei Telegram nach Gesprächen mit der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas.
Unter anderem sei die Situation an der Front und der Rüstungsbedarf diskutiert worden. Schmyhal dankte für die Bereitstellung von einer Milliarde Euro durch die EU für die ukrainische Rüstungsindustrie.
Treffen für Sondertribunal gegen russische Staatsspitze
Nach ukrainischen Angaben sind 35 Top-Diplomaten nach Lwiw gereist, unter ihnen der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul (CDU). Sie gedachten bei einer gemeinsamen Kranzniederlegung der seit dem russischen Überfall von 2022 getöteten Ukrainer auf dem Lytschakiw-Friedhof. Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha kündigte zudem ein Treffen der EU-Aussenminister und der Kerngruppe für ein Sondertribunal gegen die russische Staatsspitze an.
Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen eine russische Invasion. Seit 2022 arbeitet Kiew an der Schaffung eines Sondertribunals nach dem Vorbild der Kriegsverbrechertribunale in Nürnberg und Tokio gegen die russische Führungsriege unter Präsident Wladimir Putin.