Durchsuchungen wegen Entführungsversuch der Block-Kinder

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Der Prozess wegen Kindesentführung gegen die Hamburger Unternehmerin Christina Block nimmt eine neue Wendung. Es wurden 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsucht.

Christina Block
Die Unternehmerin Christina Block stellt sich als Angeklagte den Fragen des Hamburger Landgerichts. (Archivbild) - dpa

Im Zusammenhang mit Ermittlungen zu einer versuchten Entführung von zwei Kindern der deutschen Unternehmerin Christina Block im Jahr 2022 hat die Hamburger Staatsanwaltschaft 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsuchen lassen.

Zwei Verantwortliche einer Sicherheitsfirma stünden im Verdacht der Verabredung zu einer gemeinschaftlichen schweren Entziehung Minderjähriger, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Betroffen von den Durchsuchungen seien acht Wohn- und Geschäftsadressen der Beschuldigten sowie fünf Objekte von Nicht-Verdächtigen in der Schweiz, in Hamburg, Berlin sowie den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.

Bei den Beschuldigten soll es sich um zwei pensionierte Beamte handeln. Seit Mitte Juli läuft vor dem Landgericht Hamburg ein Prozess um die Entführung der beiden jüngsten Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block (52) in der Silvesternacht 2023/24.

Block streitet Vorwürfe ab

Block ist angeklagt, die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet das. Es gibt sechs Mitangeklagte, darunter ihr Lebensgefährte Gerhard Delling (66). Er hat bestritten, etwas Unrechtes getan zu haben. Die beiden nun Beschuldigten gehören nicht zu den Angeklagten.

Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette «Block House», Eugen Block, streitet seit Jahren mit ihrem Ex-Mann Stephan Hensel (51) um das Sorgerecht für die beiden jüngsten ihrer vier gemeinsamen Kinder. Der Vater hatte sie nach einem Wochenendbesuch im August 2021 – laut Hamburger Staatsanwaltschaft widerrechtlich – nicht zur Mutter zurückgebracht.

In der Silvesternacht 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter mutmasslich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Nach wenigen Tagen mussten sie aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren.

Ermittlungen gegen Christina Block eingestellt

Bereits gut ein Jahr vor der Entführung soll es einen Versuch gegeben haben, die Kinder zur Mutter zurückzuholen. Laut Staatsanwaltschaft sah der Tatplan vor, die Kinder am Morgen des 9. November 2022 auf dem Schulweg in Süddänemark abzupassen, deren Begleitung abzulenken und der Kindesmutter zu ermöglichen, mit den Kindern im Auto davonzufahren.

Zur Vollendung der Tat kam es demnach aber nicht, weil der Vater der Kinder verdächtige Personen an seinem Wohnhaus bemerkte und die dänische Polizei rief.

Die dänische Polizei ermittelte den Angaben zufolge gegen Christina Block und weitere Personen, stellte das Verfahren jedoch ein. Die Hamburger Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen in dieser Sache ebenfalls aus formaljuristischen Gründen ein.

Die dänische Polizei sei aber nicht gegen die beiden jetzt Beschuldigten aktiv geworden, weswegen jetzt in Hamburg Ermittlungen gegen sie liefen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Ingo Bott
2 Interaktionen
Deutschland

MEHR IN NEWS

Schweizer Jusos
6 Interaktionen
Keine Steueroasen
Unfall Anderlfingen
Andelfingen ZH
Istanbul
Tödliches Streetfood
Ex-Präsident Bolsonaro
Brasilien

MEHR AUS DEUTSCHLAND

unheilig bühne
3 Interaktionen
Schreckmoment
yvonne catterfeld freund
2 Interaktionen
Beim Bambi
Haftbefehl
4 Interaktionen
«Bin clean»
Weihnachtsmarkt
9 Interaktionen
Höher als Riesenbaum