Drei Polizisten in Italien bei Räumung von Explosion getötet
In Castel D'Azzano südlich von Verona sind drei Polizisten durch eine Explosion ums Leben gekommen. Sie waren gerade dabei, das Haus zu räumen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Drei Polizisten sind in Norditalien durch eine Explosion getötet worden.
- Sie hatten ein Landhaus räumen wollen, in dem sich drei Personen befanden.
- Bei der Explosion stürzte das zweistöckige Gebäude ein.
Bei einer Explosion während eines Polizeieinsatzes in Norditalien sind laut Medienberichten drei Polizisten ums Leben gekommen. Die Beamten waren im Alter zwischen 36 und 56 Jahren.
Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, wurden weitere Einsatzkräfte bei dem Vorfall in Castel D'Azzano südlich der Stadt Verona verletzt.
Demnach war die Polizei gerade dabei, ein Landhaus zu räumen, in dem sich drei Menschen befunden hatten.
Frau im zu räumenden Haus löste Explosion aus
Die zuständigen Carabinieri in Verona äusserten sich auf Nachfrage zunächst nicht. Durch die Explosion stürzte das zweistöckige Gebäude laut Ansa ein und begrub die Polizisten unter sich.

Zudem wurde eine Frau, die sich in dem Haus befunden hatte, verletzt. Nach Informationen von Ansa soll sie die Explosion ausgelöst haben.
Ermittlungen wegen vorsätzlichem Mord
In dem zweistöckigen Gebäude waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft sechs Gasflaschen versteckt, die jederzeit zur Explosion gebracht werden konnten. Vermutet wird, dass eine 59 Jahre alte Frau das Gas mit einem Molotow-Cocktail entzündete.
Die Frau bewohnte das Haus zusammen mit ihren 63 und 65 Jahre alten Brüdern. Sie wurde ebenfalls verletzt. Alle drei Verdächtigen wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft von Verona ermittelt nun wegen vorsätzlichen Mordes.
Das Haus wurde durch die Explosion praktisch völlig zerstört. Auch Stunden nach dem Einsatz in der Nacht loderten aus den Ruinen noch Flammen. Die Bewohnenden, die in der Landwirtschaft tätig waren, sollen bereits seit längerer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt haben.
Drei Tote, Verletzte nicht in Lebensgefahr
Nach einem Bericht der Tageszeitung «La Repubblica» widersetzten sie sich vergangenes Jahr zweimal dem Besuch eines Gerichtsvollziehers. Dies, indem sie eine Gasflasche öffneten. Demnach drohten sie auch schon mehrfach damit, sich in die Luft zu sprengen.
Unklar war zunächst, warum der Einsatz trotzdem so katastrophal verlaufen konnte. Die Polizei war dazu mitten in der Nacht mit Sondereinheiten angerückt, unterstützt auch schon von Einheiten der Feuerwehr.
Für die drei Carabinieri sei jedoch jede Hilfe zu spät gekommen, hiess es. Die Verletzten wurden in verschiedene Spitäler in der Umgebung gebracht. Den Behörden zufolge ist keiner von ihnen in Lebensgefahr.
Bodycams sollen Aufschluss bringen
Nach ersten Erkenntnissen hatten die Bewohner des Hauses in verschiedenen Räumen Gasflaschen aufgedreht.
Staatsanwalt Raffaele Tito sagte in einer ersten Stellungnahme: «Als die Carabinieri die Tür öffneten, hörten sie ein Pfeifen – wahrscheinlich verursacht durch die offenen Gasflaschen.»

Um das Haus in die Luft zu sprengen, hätten mehrere Räume mit Gas gesättigt sein müssen, so der Staatsanwalt. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler nun von den Körperkameras (Bodycams), die die Polizisten bei dem Einsatz trugen.
Die Strassen rund um das zerstörte Haus waren am Vormittag weiträumig abgesperrt.
«Lieber sprengen wir uns in die Luft, als unser Haus zu verlassen»
Ein Nachbar sagte der Nachrichtenagentur Agi über die drei Geschwister: «Wir wussten, dass ihre Lage katastrophal war. Das letzte Mal hatten sie sich mit Benzin übergossen. Sie hatten alles verloren. Sie lebten ohne Strom, ohne Gas, wie in einer Höhle.»
Weil ihnen alles gepfändet worden sei, hätten sie mehrfach damit gedroht: «Lieber sprengen wir uns in die Luft, als unser Haus zu verlassen.»

Der Tod der drei Polizisten löste in Italien grosse Anteilnahme aus. Staatspräsident Sergio Mattarella sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus.
Innenminister Matteo Piantedosi sagte: «Es war unvorstellbar, dass es zu einer solchen Aggression kommen konnte, der die drei Carabinieri zum Opfer gefallen sind.»



















