DIHK-Chef warnt vor Schwenk zu autarker Nationalökonomie

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Deutschland,

Derzeit gibt es Probleme bei den Lieferketten. Doch das könnte sich kommendes Jahr wieder ändern, meint Peter Adrian.

Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Foto: Michael Kappeler/dpa
Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • DIHK-Präsident Peter Adrian warnt die künftige Bundesregierung vor übertriebenen Massnahmen gegen die momentanen Lieferengpässe etwa bei Halbleitern.

«Unsere Lieferketten sind sehr komplex, und die momentane Knappheit ist auch auf die grossen Konjunkturprogramme in den USA und China zurückzuführen», sagte Adrian dem «Handelsblatt». Aber es spreche einiges dafür, dass sich das im kommenden Jahr normalisiere. «Es wäre nicht sinnvoll, jetzt zu einer neuen Form autarker Nationalökonomie umzuschwenken», betonte der Unternehmer, der seit März an der Spitze des Deutschen Industrie- und Handelskammertags steht. Natürlich werde in Wirtschaftsbereichen nun neu über Lagerhaltung und sichere Logistik nachgedacht.

Zu einem Problem könne sich bald auch wieder der Arbeits- und Fachkräftemangel entwickeln, warnte Adrian. In Teilbereichen wie dem Gesundheitssektor oder der Logistik sei die Fachkräftekrise längst da: «Das Gastgewerbe hat zum Teil schon die Betriebszeiten gekürzt, weil es an Personal fehlt.» Abhilfe könne neben dem Engagement bei der Aus- und Weiterbildung auch verstärkte Zuwanderung schaffen. «Das Einwanderungsgesetz muss jetzt nach Corona richtig scharf geschaltet werden, etwa durch eine Beschleunigung der Visaverfahren.»

Ausserdem müssten Politik und Unternehmen sicher beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf mehr tun. So könne er als Arbeitgeber zwar einen steuerfreien Zuschuss für die Kita zahlen, nicht aber für die Ganztagsbetreuung von Grundschülern, sagte Adrian. «Da gibt es sicher noch Verbesserungsbedarf.»

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