Die Besucher des tschechischen Nationalmuseums hatten wohl jahrelang einen unechten Edelstein aus Glas bestaunt. Der Diamant galt bisher als eines der wertvollsten Stücke der Edelsteinsammlung in Prag.
Wahrscheinlich hatten Diebe den Diamanten schon vor Jahrzehnten gestohlen und dabei gegen die Kopie ausgetauscht. (Symbolbild)
Wahrscheinlich hatten Diebe den Diamanten schon vor Jahrzehnten gestohlen und dabei gegen die Kopie ausgetauscht. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Bericht haben Besucher des tschechischen Nationalmuseums wohl jahrelang ein Edelsteinimitat bewundert.
  • Wahrscheinlich haben Diebe den Diamanten schon vor Jahrzehnten gestohlen und dabei gegen die Kopie ausgetauscht.

Besucher des tschechischen Nationalmuseums haben nach einem Bericht wohl jahrelang falsche Edelsteine bewundert. Ein fünfkarätiger Diamant galt bisher als eines der wertvollsten Stücke der Edelsteinsammlung in Prag. Er habe sich nun bei einer Inventur als Glasimitat entpuppt, berichtete das Nachrichtenportal Hlidaci pes (Wachhund) am Dienstag. Wahrscheinlich hätten Diebe den Diamanten schon vor Jahrzehnten gestohlen und dabei gegen die Kopie ausgetauscht, hiess es. Vertreter des Museums waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Bei der jüngsten internen Überprüfung von 500 der rund 9000 Objekte kamen demnach laut dem Nachrichtenportal bei 70 Exemplaren Zweifel auf. In den meisten Fällen habe es sich um – scheinbare – Rubine, Saphire, Korunde und Alexandrite gehandelt. Ein 1978 angekaufter Kaschmir-Saphir habe sich bei näheren Untersuchungen als synthetischer Stein herausgestellt. «In der Sammlung herrschte definitiv keine Ordnung», sagte Museums-Vizedirektor Michal Stehlik dem Nachrichtenportal.

Das Museum arbeitet derzeit an einer neuen Ausstellung mit dem Titel «Schatzkammer des Nationalmuseums». Sie soll rechtzeitig zur Wiedereröffnung des historischen Gebäudes am Prager Wenzelsplatz im Herbst fertig werden, das seit 2011 aufwendig restauriert wird. «Dass wir Stücke ausstellen würden, bei denen irgendwelche Zweifel bestehen, kommt selbstverständlich überhaupt nicht in Betracht», sagte Stehlik dem Nachrichtenportal. Echtheitszertifikate sollen das unterstreichen.

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