Die Ukraine hat einen Korridor im Schwarzen Meer errichtet. Nun hat sich ein deutscher Frachter als Erstes auf diesen Korridor gewagt.
Schiff Joseph Schulte
Der deutsche Frachter durchquert das Schwarze Meer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das deutsche Schiff «Joseph Schulte» durchquert die ukrainischen Gewässer erfolgreich.
  • Ein temporär errichteter Korridor ermöglichte die Durchfahrt des Frachters.
  • Die Besatzung des Schiffes besteht aus ukrainischen Seeleuten.
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Das deutsche Frachtschiff «Joseph Schulte» den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert. Das mehrere Stunden nach dem es aus dem südukrainischen Hafen Odessa auslief. «Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat.» Das teilte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe. Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte wegen des russischen Angriffskrieges zuvor anderthalb Jahre in Odessa festgesteckt.

Ukraine hat Korridor eingerichtet

Am Mittwochmorgen verliess die «Joseph Schulte» dann den Hafen. Dabei nutzte es als erstes Schiff einen temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen des angegriffenen Landes führt. Dieser wurde von der extra Ukraine eingerichtet. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden.

Der Besatzung, die ausschliesslich aus ukrainischen Seeleuten besteht, gehe es gut, teilte die Reederei mit. Laut ukrainischen Angaben nimmt der Frachter Kurs auf den Bosporus. Das Schiff transportiert den Angaben zufolge mehr als 2100 Container mit etwa 30'000 Tonnen allgemeiner Fracht.

Es hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen. Mehr als 60 Schiffe aus vielen Ländern teilten seitdem das Schicksal der «Joseph Schulte».

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