Das Pop-Duo Milky Chance aus Kassel ist weltweit erfolgreich. Nun bekommen die jungen deutschen Musiker bei einem Benefizkonzert für Corona-Helfer die ganz grosse Bühne - im «Homeoffice», quasi neben Lady Gaga und Paul McCartney.
Die Corona-Krise beschert der Band «Milky Chance» einen grossen Auftritt. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa
Die Corona-Krise beschert der Band «Milky Chance» einen grossen Auftritt. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für das Kasseler Pop-Duo Milky Chance ging es zuletzt steil nach oben.

Und auch wenn die weltweite Corona-Pandemie die beiden jungen Hessen (Riesenhit: «Stolen Dance») so wie die gesamte Musikbranche derzeit arg ausbremst, beschert ihnen die Krise nun einen grossen Auftritt.

Als einzige deutsche Künstler treten Milky Chance bei einem grossen Benefizkonzert im Internet zugunsten der Corona-Helfer auf. Nervös mache sie das nicht, sagte Sänger Clemens Rehbein vorher der Deuschen Presse-Agentur. «Aufgeregt vielleicht, und vorfreudig, aber nicht hibbelig. Es ist cool für uns, dabei zu sein.» Der Veranstalter des Benefizkonzertes unter dem Motto «One World: Together at Home», die Entwicklungsorganisation Global Citizen, war auf die junge deutsche Band aufmerksam geworden.

In einem Livestream über Youtube und Twitter bringt Pop-Superstar Lady Gaga Künstler aus aller Welt in einem zweiteiligen Konzert zusammen, darunter grosse Namen wie Taylor Swift, Elton John, Andrea Bocelli und Paul McCartney. Es geht um Unterstützung für den Solidaritätsfonds der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Milky Chance werden mit einem Livestream aus Kassel dabei sein. «Wir haben hier noch unseren Proberaum beziehungsweise Homestudio», sagte Rehbein. Sein Bandkollege Philipp Dausch wird extra aus Berlin anreisen. Spielen wollen Milky Chance bei dem Benefizkonzert drei Lieder - «eine Mischung aus neuen und alten Songs».

Der Höhenflug der Band um Sänger/Gitarrist Rehbein und Multiinstrumentalist Dausch (beide 27 Jahre alt) geht damit weiter. Die beiden spielen schon seit Jugendzeiten zusammen - ihre ersten Songs waren quasi noch im Kinderzimmer entstanden, darunter «Stolen Dance». Schon das Debütalbum «Sadnecessary» war für die Newcomer ein Erfolg, es kam 2013 auf Platz 14 der deutschen Charts, in den USA auf Rang 17.

Der Bandname, das verrieten die beiden im dpa-Interview zum jüngsten Album «Mind The Moon» (2019), hat keinen tieferen Sinn. «Der war schon vor unserem Projekt da», erzählte Rehbein. «Den habe ich mir ausgedacht. Man kann ihn gut aussprechen, er hat aber keine wirkliche Bedeutung.»

Milky-Chance-Songs wurden seither millionenfach verkauft und im Internet geklickt. Das 2017 erschienene Album «Blossom» schaffte es in die Top Ten der deutschen Albumcharts, die Band heimste unter anderem Goldene oder Platin-Schallplatten ein. Ihre Spezialität: Eine smarte Mischung verschiedener Musikstile mit Sommerhit-Charakter - Pop, Folk, Reggae, Elektro.

Zu Milky Chance zählen ausserdem noch Antonio Greger (Gitarre, Mundharmonika) und Sebastian Schmidt (Schlagzeug). Derzeit arbeitet die Band nach Rehbeins Worten von zuhause aus an neuer Musik. Etwa jeden zweiten Tag sei man momentan im Studio. Ausserdem haben Milky Chance unter anderem auf Spotify und Instagram mittlerweile vier «stayhome-sessions» veröffentlicht, auf denen sie Akustikversionen von Songs des neuen Albums spielen.

Zu ihren musikalischen Vorbildern zählen die beiden Kasseler sehr unterschiedliche Künstler: Vom Schweden The Tallest Man On Earth über Bob Marley, Ray Charles und Jack Johnson bis zu John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers. «Es geht alles Hand in Hand und ist bunt gemischt», beschrieb Dausch die Mixtur. «Eine wilde musikalische Reise, von einem Genre ins andere.»

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