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Deutscher Supermarkt erntet Kritik für «wahre Preise»

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Deutschland,

Der deutsche Discounter Penny will mit höheren Fleischpreisen auf den Umweltschutz aufmerksam machen. Das kommt nicht überall gut an.

Penny
Produkte, deren Preis mit den verdeckten Kosten angepasst wurden, liegen an der Kasse. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Neun Produkte sind beim Discounter Penny derzeit deutlich teurer.
  • Der Anbieter verrechnet Umweltkosten – beispielsweise auf Wiener Würstchen.
  • Ein Experte kritisiert die Aktion und vergleicht sie mit den Klimaklebern.

Für viele Klimaaktivisten ist Fleisch allgemein zu billig. Denn die Produktion bringt beträchtliche Schäden für Mensch und Umwelt mit sich. Der deutsche Discounter Penny will jetzt mit einer besonderen Aktion darauf aufmerksam machen.

So kosten bestimmte Würstchen in dieser Woche beispielsweise sechs statt drei Euro, wie «Focus» berichtet. Penny spricht von «wahren Preisen». Das heisst, alle Kosten, die bei der Produktion anfallen, sind eingerechnet. Auch Kosten für die Umwelt.

Die Reichweite der Aktion ist allerdings überschaubar. So sollen nur neun von 3000 Produkten im Sortiment betroffen sein.

Experte: «Hat schon etwas von Klimakleben»

Marketing-Experte Hans-Willi Schroiff kritisiert die Idee gegenüber «Focus» dennoch. Denn für ihn ist klar: «Der Zeitpunkt ist problematisch, wo der Grossteil der Konsumenten unter der immer noch hohen Inflation leidet.» Die Teuerung lag in Deutschland zuletzt bei 6,2 Prozent.

Die Grundaussage der Aktion versteht Schroiff zwar schon. Es werde «eine Art Ressourcen-Raubbau» betrieben, der kompensiert werden müsse.

Wären Sie bereit, für Fleisch mehr zu zahlen?

Doch der Experte fragt sich aber: «Ob jeder Kunde mit schmalem Geldbeutel versteht, dass er den Gürtel noch enger schnallen muss, um die Zukunft zu retten? Das hat schon etwas von Klimakleben.»

Auch gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» äussern viele Akteure Kritik. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, spricht von «Greenwashing». Penny würde sich ansonsten wenig für faire Preise interessieren, moniert er.

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