Die Niederrhein-Therme will «unzureichende Bekleidung» verbieten und löst eine Welle der Empörung aus. Das Bad rudert schnell zurück.
Thermalbad
Die Niederrhein-Therme sorgt mit ihrem Kleidungs-Regime für einen grossen Aufschrei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Deutsche Therme will allzu knappe Bekleidung verbieten.
  • In den sozialen Netzwerken löst die Regel einen Shitstorm aus.
  • Das Bad rechtfertigt sich, es habe schon seit Jahren eine entsprechende Badeordnung.

Grosser Aufschrei: Die Duisburger Niederrhein-Therme verbietet es Badegästen, ein «zu knappes» Bikini zu tragen. Die Regel ist schon älter. Neu sind aber die Schilder die darauf hinweisen, um die Massnahme durchzusetzen, wie die Westdeutsche Zeitung «WAZ» diese Woche berichtete.

«Im Interesse aller anwesenden Gäste weisen wir Sie ausdrücklich darauf hin, dass unzureichende Badekleidung (String-Tangas, Brazilian Bikinis etc.) in unserer Therme nicht gestattet sind», lautet die Aufschrift der Plakate.

Thermalbad
Ein Kommentar bei Facebook. - Screenshot Facebook/ Holger Viets

Bei Besucherinnen und Besuchern stösst das Kleidungs-Regime auf grosse Empörung. In den sozialen Medien zieht ein Shitstorm über das Thermalbad.

«Wirklich nicht zu empfehlen. Sehr rückständig im Denken und Handeln», schreibt ein User bei Facebook. Und erhält 22 Likes für den Kommentar.

Thermalbad
Eine Frau hat keine guten Worte für das Bad übrig. - Screenshot Facebook/ Elisa König

«Pfui, wie frauenfeindlich! Keinen Besuch wert und wird ganz sicher nicht weiter empfohlen», lautet eine andere Anmerkung.

Bad rudert zurück

Währenddessen will sich das Bad erklären. Gegenüber der «WAZ» meint eine Mitarbeiterin, dass sich immer wieder Familien und weitere Gäste über allzu knappe Bikinis beschwert haben.

Auch bei Facebook rudert das Thermalbad zurück. Wer ein knappes Bikini wie definiert, sei individueller Interpretationsspielraum.

Therme
Das Statement der Niederrhein-Therme bei Facebook. - Screenshot Facebook/ Niederrhein Therme

Seit Jahren laute ein Grundsatz in der Badeordnung: «Der Schambereich eines Badegastes muss im Nicht-FKK-Bereich bedeckt sein.» So bedeckt, dass es keine anderen Gäste stört. Wie die «WAZ» nun schreibt, seien die Schilder bereits wieder entfernt worden.

Ob und wann die Wogen geglättet sein werden, ist jedoch bisher nicht erkennbar. Fürs Erste überwiegt die Welle der Empörung.

Die Bewertung des Bades ist bei Facebook auf 2,8 von 5 gefallen. Kommentare wie «nicht empfehlenswert. Moralvorstellungen wie im Mittelalter» beherrschen die Rezensionsspalte.

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